FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank schöpft ausgerechnet in der Corona-Krise Hoffnung. Nach einem überraschend guten Abschneiden im zweiten Quartal zeigte sich der Vorstand etwas zuversichtlicher für den Rest des Jahres. Man arbeite weiterhin auf das ursprüngliche Ziel hin, auch im Gesamtjahr vor Steuern schwarze Zahlen zu schreiben, sagte Finanzchef James von Moltke.
Analysten zogen derweil nach Studium der Zahlen ein zwiespältiges Fazit. Der Experte Jernej Omahen von der US-Investmentbank Goldman Sachs etwa wertete zwar die Kapitalausstattung der Bank positiv. Allerdings setzten sich im Geschäft mit Anleihen-, Währungs- und Rohstoffgeschäft die Marktanteilsverluste fort.
Mit Blick auf zuletzt starke Ergebnissen der US-Investmenthäuser nannte Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan die Zahlen der Deutschen Bank "gut genug". Das Institut spreche von einer Normalisierung der Erträge im zweiten Halbjahr. "Es wird interessant sein zu sehen, ob die Deutsche Bank in einem normalen Ertragsumfeld Marktanteile gewinnen kann", schrieb der Experte.
Die Expertin Anke Reingen vom Analysehaus RBC schließlich konstatierte, dass die Deutsche Bank bei etlichen Kennziffern die Erwartungen übertroffen habe. Die niedrige Bewertung der Aktien belege aber, dass vor ihr noch ein langer Weg liege.
Gleichwohl haben sich die Deutsche-Bank-Aktien nach einem jahrelangen Abwärtstrend in der Corona-Krise vergleichsweise gut geschlagen. Seit dem Jahreswechsel haben sie sogar um gut elf Prozent zugelegt.
Aus charttechnischer Sicht hingegen hat sich das Bild zuletzt etwas eingetrübt. Die Anteilscheine durchbrachen in diesem Monat sowohl die 21- als auch die 50-Tage-Durchschnittslinien nach unten. Sie gelten als Indikator für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend. Unterstützung bietet nun die 200-Tage-Linie, welche die langfristige Entwicklung beschreibt und aktuell bei gut 7,3 Euro verläuft./la/jsl/he
Quelle: dpa-Afx