FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuscht haben Anleger am Mittwoch auf den Quartalsbericht der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn im dritten Quartal trotz hoher Kosten für den Konzernumbau überraschend gesteigert. Dank höherer Erträge standen vor Steuern 554 Millionen Euro Gewinn in den Büchern. Das waren 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Gut schnitt die Bank laut Experten vor allem im Investmentbanking ab.
Das half dem Aktienkurs indes nicht mehr auf die Sprünge. Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC wies darauf hin, dass die Deutsche Bank 2021 mit Erträgen etwa auf dem Niveau des Vorjahres rechne. Analysten prognostizierten dagegen im Schnitt einen Anstieg der Erträge auf Konzernebene und im Kerngeschäft von je drei Prozent.
Die Ertragsprognosen der Deutschen Bank für das Gesamtjahr ließen ein viertes Quartal erwarten, "das schwächer als im vergangenen Jahr verläuft", schrieb Analyst Amit Goel von der Barclays Bank. Mit dem Ertragsziel von mindestens 25 Milliarden Euro 2022 liege die Bank hingegen über den Erwartungen. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsse sich aber die Stärke im Investmentbanking fortsetzen.
Möglicherweise waren die Anleger zuletzt etwas zu optimistisch. In den vergangenen fünf Wochen war der Kurs der Aktie im Fahrwasser eines steigenden europäischen Bankensektors vom Tief bei gut 10 Euro bis auf knapp 12 Euro gestiegen. Am Vortag hatte er den höchsten Stand seit Juni erreicht./bek/stw/jha/
Quelle: dpa-Afx