FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen in puncto Konjunkturentwicklung und damit auch hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der DHL Group haben die Aktien des Logistikers am Dienstag belastet. Mit 40,455 Euro erreichte ihr Kurs den tiefsten Stand seit Mai. Zuletzt waren die Papiere mit einem Minus von noch 2,20 Prozent auf 40,82 Euro unter den größten Verlierern im deutschen Leitindex Dax .

Die Analysten des Investmenthauses Kepler Cheuvreux senkten in einem Ausblick auf die am 8. November erwarteten Zahlen für das dritte Quartal des Dax-Konzerns ihre Gewinnerwartungen. Noch fehle es an einer Erholung der Sendungsmengen im zweiten Halbjahr, und es gebe derzeit Gegenwind durch Spritpreise und Wechselkurse, schrieben sie in einer Studie. Daher müsse das Management womöglich das Ziel für den operativen Jahresgewinn auf das untere Ende bis zur Mitte der avisierten Spanne hin präzisieren.

Gleichwohl sehen die Kepler-Experten bei einem von 51 auf 49 Euro gesenkten Kursziel weiterhin mittelfristig ausreichend Spielraum für ein "Buy"-Votum. Dies begründeten sie mit einer möglichen Erholung der Paketmengen sowie mit der Bewertung der Aktien. Denn diese erschienen im Vergleich zur Vergangenheit sowie in Relation zu Papieren von Wettbewerbern günstig.

Erst bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August hatte sich die DHL Group etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr gegeben, zumindest für das untere Ende des Ausblicks. Seither avisiert sie einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 6,2 bis 7 Milliarden Euro. Genutzt hatte das den Aktien aber wenig - im Gegenteil: Seither stecken die Papiere im Abwärtstrend. Der Logistikkonzern sei lediglich genau da gelandet, wo man es erwartet habe, hatte Analyst Samuel Bland von der Bank JPMorgan damals angemerkt.

Vor diesem Hintergrund hätten Anleger erst einmal Kasse gemacht nach einem Jahresplus der Aktien von mehr als 30 Prozent. Dieses ist mittlerweile auf rund 16 Prozent zusammengeschmolzen, was einen Platz im vorderen Mittelfeld des Dax bedeutet. Nachdem anfänglich noch Gewinnmitnahmen das Bild geprägt hatten, dürften anschließend auch Bedenken in puncto Geschäftsentwicklung hinzugekommen sein./mis/lew/stw

Quelle: dpa-Afx