FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach der Senkung der Jahresziele und der mittelfristigen Aussichten sind die Aktien von SAP am Montag kräftig unter Druck geraten. Börsianer rechnen nach der "bösen Überraschung" mit deutlich sinkenden Analystenschätzungen. Die Papiere der Walldorfer sackten um fast 21 Prozent ab auf 98,88 Euro - dem tiefsten Niveau seit April. Zuletzt dämmten sie die Verluste aber etwas ein und kosteten wieder 105 Euro.

Die Corona-Pandemie setzt Europas größtem Softwarehersteller stärker zu als bisher gedacht. Weil die Nachfrage wegen neuer Beschränkungen zuletzt verhaltener ausfiel als erwartet, geht das Management um Vorstandschef Christian Klein nun von weniger Umsatz in diesem Jahr aus, auch der operative Gewinn dürfte nicht mehr so hoch ausfallen wie zuletzt geplant. Klein legte zudem faktisch die ambitionierten Mittelfristziele für die Profitabilität 2023 ad acta, weil er den Konzern noch schneller auf den Bereich Cloudsoftware ausrichten will.

Analysten reagierten entsprechend negativ: JPMorgan-Expertin Stacy Pollard strich ihre Empfehlung und nahm die Papiere zudem von der "Analyst Focus List" der Investmentbank. Die DZ Bank entfernte die SAP-Papiere aus ihren globalen Anlageideen. Experte Harald Schnitzer rechnet auch in den kommenden Wochen mit einer unterdurchschnittlichen Kursentwicklung./ag/jha/

Quelle: dpa-Afx