FRANKFURT (dpa-AFX) - Gerresheimer-Aktien
Gegen Mittag stand ein Kursplus von 6,7 Prozent auf 61,95 Euro zu Buche, damit setzte sich die Aktie an die MDax-Spitze. Zeitweise hatte es in ersten Reaktionen sogar für einen Kurssprung um zehn Prozent bis auf 63,95 Euro gereicht. Damit hatten sie es auf das höchste Niveau sei Ende Juni geschafft und die 21-Tage-Linie angetestet, die allerdings zu einer hohen Hürde wurde.
Für die von Gerresheimer präsentierten Zahlen hatten Analysten im Schnitt weniger auf dem Zettel. Allerdings betonte ein Händler schon früh, dass vor allem das Thema Gasversorgung wichtig sei. Wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte, ist man zuversichtlich, im Falle von Einschränkungen vorrangig Zugang zu Gaslieferungen zu erhalten. Nach Ansicht des Unternehmens dürfte die Glasindustrie zu den schützenswerten Branchen gehören - insbesondere Pharmaglas, dessen Produktion bei Gerresheimer viel Gas benötigt.
Konzernchef Dietmar Siemssen betonte in einer Telefonkonferenz mit Analysten zudem, dass Gerresheimer in wesentlichen Bereichen langfristige Gaslieferverträge und Absicherungsgeschäfte getätigt hat. Sollte es zu einer Gaspreisumlage kommen, dürften diese Bestand haben, was sogar ein Wettbewerbsvorteil wäre. Die zuvor ein wenig trägen Aktien zogen auf diese Äußerungen hin am Vormittag deutlich an.
Analysten werteten derweil auch die bestätigten Jahresziele des Konzerns positiv. Analyst Craig McDowell von JPMorgan etwa hob hervor, dass deren Bekräftigung etwas Erleichterung für die Anleger bringen dürfte. Er erwähnte dies auch vor dem Hintergrund dessen, dass die Aktien in den vergangenen Wochen stärker unter Druck geraten waren.
Der jüngste Rückfall bis auf 55,50 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit über vier Monaten wurde mit dem Kurssprung am Mittwoch zumindest vorerst abgehakt. Außerdem reduzierten die Papiere nun ihr Jahresminus etwas: Seit Jahresbeginn haben sie aber immer noch 28 Prozent an Wert verloren, was in etwa so viel ist wie die knapp 27 Prozent des MDax im selben Zeitraum./tih/mis/stk
Quelle: dpa-Afx