FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Infineon-Aktien haben sich am Montag nach erneuter Erhöhung der Jahresziele zunächst mit einer klaren Richtung schwer getan. Nachdem sie in der ersten Handelsstunde nach schwachem Start ins Plus geklettert waren, rutschten sie rasch wieder ab und verloren zuletzt 3,6 Prozent auf 26,30 Euro. Im trüben Marktumfeld lagen sie damit im Leitindex Dax auf den hinteren Plätzen.

Analyst Janardan Menon von Jefferies sah in der leichten Prognose-Erhöhung keine große Überraschung. Nun aber werde ein Abschwung im kommenden Geschäftsjahr eingepreist. Menon erwartet die Papiere der Münchner deshalb weiter unter Druck.

Auch beruhe der angehobene Ausblick wohl auf einem moderat niedrigeren Euro-Dollar-Kurs als bisher, schrieb am Morgen Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan. Da die meisten Umsätze in US-Dollar anfielen, dürfte der Markt annehmen, dass die Anhebung eher auf die neue Wechselkursprognose als auf eine höhere Nachfrage zurückgehe, was enttäuschen könnte.

Infineon geht in seiner neuen Prognose von einem Euro-Kurs von 1,10 Dollar aus, zuvor waren es 1,15 Dollar. Damit bleibt bei den in Dollar gestellten Rechnungen mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung von Infineon hängen. Seit der Übernahme des US-Konzerns Cypress erzielt der Konzern rund zwei Drittel seiner Erlöse in Dollar.

Die stark von der Konjunktur abhängigen Infineon-Papiere hatten im November des vergangenen Jahres mit fast 44 Euro ein Hoch seit dem Jahr 2001 erreicht. Dem in diesem Jahr schwierigen Börsenumfeld, das geprägt ist von Rezessionssorgen und der Zinswende, unter der vor allem Technologiewerte leiden, können sie sich aber nicht entziehen.

Laut einem Marktteilnehmer sollte das Geschäft von Infineon dank seiner starken Positionierung in den Wachstumsfeldern E-Mobilität und Digitalisierung aber auch im schwierigen Umfeld gut berechenbar sein. Gemessen daran sei die unterdurchschnittliche Bewertung der Aktien viel zu niedrig, hieß es./ajx/ag/eas

Quelle: dpa-Afx