FRANKFURT (dpa-AFX) - Besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse und ein optimistischer Ausblick auf das erste Geschäftsquartal haben am Montag die Erholungsrally der Infineon
Bereits am vergangenen Donnerstag war es ihr gelungen, wieder über der 21-Tage-Linie zu schließen, die aktuell bei 26,31 Euro verläuft. Von dieser Durchschnittslinie, die für charttechnisch interessierte Anleger ein wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend der Aktie ist, setzt sich das Papier nun zunehmend deutlicher nach oben hin ab. Mit plus 32 Prozent im bisherigen Jahresverlauf liegt das Papier aktuell auf dem zweiten Platz im Dax
Analysten lobten vor allem die Ergebnisse des vierten Geschäftsquartals, auch wenn ein Händler anmerkte, dass die Gewinnmarge in der Automotive-Sparte ein wenig enttäuscht habe.
Die Umsätze seien zugleich wie vom Markt erwartet ausgefallen, hieß es allgemein. Dennoch seien auch sie im Quartalsvergleich stark gewesen, "vor allem dank der Geschäftsentwicklung der Autosparte (ATV) und sowie der Power & Sensor-Sparte (PSS)", wie Goldman-Analyst Alexander Duval schrieb.
JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande beurteilte den Geschäftsbericht der Münchener ebenfalls "alles in allem positiv". Trotz eines beträchtlichen Gegenwinds von der Währungsseite habe Infineon mit seinem Segmentergebnis positiv überrascht, während die Segmenterlöse wie erwartet ausgefallen seien, konstatierte er. Zudem habe Infineon trotz des Gegenwinds Umsätze für das neue Geschäftsjahr in Aussicht gestellt, die seinen langfristigen Wachstumszielen entsprächen. "Sollte der Wandel in der Autoindustrie in Richtung Elektrifizierung schneller als erwartet vonstatten gehen, sehen wir Aufwärtspotenzial für die Geschäftsjahresziele", schrieb Deshpande.
Credit-Suisse-Experte Achal Sultania indes äußerte sich weniger positiv. Seine Umsatzschätzung für das Schlussquartal wurde verfehlt. Zudem verwies er darauf, dass auch die Unternehmensprognosen zum Umsatz sowie Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) unter seinen Schätzungen lägen. Er vermutet: "Das mittelfristige Ziel einer Ebit-Marge von 19 Prozent könnte sich als zu optimistisch erweisen", obwohl auch Sultania von einer sich weiter verbessernden Ertragskraft ausgeht.
Der Händler meinte ferner, dass angesichts guter Resultate von Wettbewerbern die Erwartungen insgesamt bereits recht hoch gewesen seien. Er hält daher Gewinnmitnahmen für denkbar./ck/ajx/mis
Quelle: dpa-Afx