FRANKFURT (dpa-AFX) - Selbst mehrere Kaufempfehlungen großer Banken haben am Dienstag den Aktienkurs der Ende September an die Börse gegangenen Schott Pharma nicht mehr angetrieben. Zwar hatten die Papiere nach gut einer Handelsstunde auf Xetra noch um mehr als vier Prozent zugelegt. Am Mittag handelten sie jedoch mit gut 28 Euro nahezu unverändert zum Vortagesschluss. Nach hohen Kursgewinnen bis Mitte Oktober waren sie zuletzt auf den Ausgabepreis von 27 Euro zurückgefallen.
Die Deutsche Bank, Citigroup, Bank of America und Oddo-BHF haben am Dienstag zum Kauf der Papiere des Herstellers von Spritzen und Ampullen für die Pharma- und Biotech-Industrie geraten. Mit Kurszielen von 33 bis 34 Euro machten die Investmenthäuser vom aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenziale von etwa 17 bis 21 Prozent aus. Die Bank of America und die Deutsche Bank zählten beim Börsengang zu den federführenden Banken. Die Citigroup war ebenfalls an der Zuteilung und Platzierung der Anteile beteiligt.
Unisono verwiesen die Analysten der genannten Geldhäuser auf eine starke Marktposition des Unternehmens, das sich im Besitz der Carl Zeiss Stiftung befindet, die 77 Prozent des Aktienkapitals hält. Bis 2026 dürften die Märkte der Endabnehmer der Schott-Produkte jährlich im Schnitt um neun Prozent wachsen, schätzte Falko Friedrichs von der Deutschen Bank. Veronika Dubajova von der Citigroup sieht das Unternehmen stärker wachsen als den Gesamtmarkt, weil es in schneller wachsenden Marktsegmenten aktiv sei.
Etwas reservierter zeigten sich die Experten der US-Bank Jefferies und des französischen Investmenthauses Exane-BNP. Beide Institute rieten zu einer neutralen Haltung zu den Aktien. Analyst James Vane-Tempest von Jefferies stellte in einer Studie vor allem auf die Bewertung der Schott-Pharma-Aktien ab. Bei der wichtigen Kennziffer Unternehmenswert (Enterprise Value) zum operativen Ergebnis (Ebitda) etwa seien die Papiere um rund 75 Prozent höher bewertet als die des vergleichbaren Unternehmens Gerresheimer
Quelle: dpa-Afx