FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Korrektur der zuvor stark gelaufenen Morphosys-Aktien hat sich am Donnerstag weiter fortgesetzt. Die Papiere des Biotechnologieunternehmens gerieten wegen einer kritischen Studie des Analysehauses Kempen unter Druck. Sie rutschten am frühen Nachmittag als einer der größten SDax-Verlierer um mehr als drei Prozent ab. Analystin Suzanne van Voorthuizen bekräftigte ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien, deren Wert sich in diesem Jahr bereits verdoppelt hat.

Die Kempen-Analystin schließt ein kompliziertes Szenario nicht aus, wenn die zum Jahresende bevorstehende Auswertung der Daten zu Morphosys' großem Hoffnungsträger Pelabresib ansteht. Möglicherweise könnte dann sogar die Marktzulassung in Frage gestellt werden, schrieb van Voorthuizen. Von einem glatten Erfolg über einen gemischten Fall bis hin zu einem "völligen Scheitern" sei alles möglich.

Damit äußert sich erstmals seit längerem jemand aus dem Kreis der Branchenbeobachter wieder negativ. Viele Pharmaexperten hatten die Aussichten des Krebsmedikaments zuletzt eher optimistisch eingeschätzt, was den Morphosys-Kurs mächtig angetrieben hatte. Mitte September hatten die Papiere das höchste Niveau seit Januar 2022 erreicht, bevor sie jüngst wieder zurückfielen./tav/tih/stk

Quelle: dpa-Afx