FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Chemiesektor sorgt am Dienstag eine Gewinnwarnung von Lanxess für einen weiteren Stimmungsdämpfer. Die Papiere des deutschen Spezialchemiekonzerns rutschten vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz um mehr als sechs Prozent auf 29,56 Euro ab.

Damit dürften die im MDax notierten Titel im Xetra-Handel auf ihr Zwischentief von 28,16 Euro von Ende September zusteuern. Darunter wäre es der tiefste Kurs seit März 2020 zur Zeit des Corona-Börsencrashs.

Der Spezialchemiekonzern hat nach einem schwächer als erwartet laufenden zweiten Quartal seine Prognose für 2023 gekürzt. Die bereits zu Jahresbeginn allgemein sehr schwache Nachfrage sowie ein anhaltender Lagerabbau bei Kunden hätten sich im zweiten Quartal fortgesetzt, ließ Lanxess am Vorabend nach dem Börsenschluss auf Xetra verlauten.

Die Warnung reihe sich ein in die jüngsten Warnungen im Sektor etwa von Croda und Victrex und sei daher nicht mehr allzu überraschend, sagte ein Händler. Dennoch sei das zweite Quartal von Lanxess schon sehr enttäuschend. Die Stimmung im Sektor dürfte kurzfristig weiter sinken.

Analysten zufolge bedeutet das gesenkte Jahresziel für das operative Ergebnis (Ebitda) nun einen Korrekturbedarf von rund 30 Prozent beim Marktkonsens. Georgina Fraser von Goldman Sachs schrieb, eine Schwäche im zweiten Quartal sei für die Anleger keine Überraschung, das Ausmaß der Prognosesenkung aber schon./ajx/gl/tih

Quelle: dpa-Afx