FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 2023 schwachen Aktien der Darmstädter Merck haben sich am Dienstag ihrem bisherigen Tief seit Mai 2021 genähert. Mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf 137,40 Euro fiel der Kurs des Chemie- und Pharmakonzerns nach einer Abstufung Richtung Niveau von Ende Oktober, als 135 Euro den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren bedeutetet hatten. Damit bleiben die Aktien 2023 einer der großen Dax-Verlierer: Rund 24 Prozent haben sie aktuell in diesem Jahr eingebüßt.
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas stufte Merck KGaA am Dienstag von "Outperform" auf "Neutral" ab und senkte das Kursziel von 180 auf 150 Euro. Analyst Gary Steventon begründte das mit dem Studienflopp für den Multiple-Sklerose-Wirkstoff Evobrutinib - einem Hoffnungsträger im Pharmageschäft.
Der Misserfolg sei ein schwerer Schlag für die Perspektiven im Pharmageschäft. Unter anderem wegen zunehmender Konkurrenz für das Krebsmittel Bavencio sei dieses strukturellen Herausforderungen ausgesetzt. Der Sparte drohe ab 2026 Nullwachstum. Angesichts der starken Bilanz seien wohl Zukäufe notwendig, um mittelfristig wieder Wachstum zu erzeugen. In den anderen beiden Sparten dürfte der kurzfristige Gegenwind zwar Mitte 2024 nachlassen, doch die Ausprägung einer Erholung bleibe dort unsicher./tih/mis
Quelle: dpa-Afx