FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Eckzahlen zum ersten Quartal und konkretisierte Jahresziele haben am Mittwoch die Papiere der Merck KGaA
Bis zu ihrem Rekordhoch im April bei 150,10 Euro fehlen zwar gerade einmal fünf Prozent, doch noch ist der Sprung zurück über die 21-Tage-Linie nicht vollzogen. Unter diese gleitende Linie war die Aktie tags zuvor gesackt. Sie verläuft aktuell bei rund 145,70 Euro und signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend. Stützend zumindest erweisen sich die 50- bzw. 90-Tage-Linien für den mittelfristigen Trend, die etwas oberhalb von 141 Euro verlaufen.
Nach einem "sehr starken ersten Quartal" rechnen die Darmstädter auch im weiteren Jahresverlauf mit einer hohen Nachfrage und erwarten nun für 2021 einen Nettoumsatz zwischen 18,5 bis 19,5 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll bei 5,4 bis 5,8 Milliarden Euro liegen. Bisher hatte Merck ein "starkes organisches" Erlöswachstum sowie ein "organisch hohes einstelliges bis niedrig zweistelliges Wachstum" für das bereinigte Ebitda avisiert. Der Jahresgewinn je Aktie soll 7,50 bis 8,20 Euro erreichen.
Morgan-Stanley-Analyst James Quigley lobte die Eckzahlen und hatte eigentlich erwartet, dass die Aktie "mindestens ihre Vortagesverluste wieder wettmachen dürfte". Die durchschnittliche Analystenschätzung für das Ebitda 2021 sieht er nun um sechs Prozent steigen.
Ebenfalls sehr positiv äußerte sich Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Auch er lobte das starke und vor allem ergebnisseitig "sehr deutlich über den Erwartungen" liegende erste Quartal. Grund dafür ist seines Erachtens vor allem die gestiegene Nachfrage, etwa in den Bereichen Electronics und Life Science. Zudem verwies er auf geringere operative Ausgaben als im Schnitt von Analysten erwartet sowie eine bessere Brutto-Marge. Auch Vosser hatte daher - wie Quigley - einen deutlich stärkeren Kursanstieg erwartet. "Alles in allem, angesichts der vorläufigen Zahlen und der Sorgen über einen Mangel an Ausblicksanhebungen für 2021, könnte die Aktie um bis zu zehn Prozent zulegen", hatte er gemutmaßt.
UBS-Kollege Michael Leuchten lobte zwar ebenfalls die dynamische Geschäftsentwicklung von Merck, hatte aber nur eine "kleine Erleichterungsrally" prognostiziert. Dass die Aktie eine nachhaltige Aufwärtsdynamik erleben könnte, hatte er indes ausgeschlossen./ck/ajx/stk
Quelle: dpa-Afx