FRANKFURT (dpa-AFX) - Die mittelfristigen Ziele des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer
Damit ließen sie auch die 200-Tage-Linie hinter sich, die als Indikator für den mittelfristigen Trend angesehen wird. Diese Durchschnittslinie war zuletzt mehrfach eine zu hohe Hürde, schon seit Juni vergangenen Jahres konnte sich das Papier nicht mehr dauerhaft darüber etablieren.
Mit dem Anstieg vom Mittwoch machten die Papiere auch den Kursrutsch von Ende Februar weitgehend wett. Da hatte der Ausblick für das laufende Jahr die Anleger vergrätzt. So stellte Konzernchef Werner Baumann für das bereinigte Ergebnis je Aktie währungsbereinigt einen Wert von etwa 6,10 bis 6,30 Euro in Aussicht nach einem bereinigten Gewinn je Aktie von 6,39 Euro im Jahr 2020.
Bis 2024 soll das bereinigte Ergebnis je Aktie nun auf Basis konstanter Wechselkurse auf 7,00 und 7,50 Euro wachsen, wie die Leverkusener an diesem Mittwoch im Rahmen ihres Kapitalmarkttages mitteilten. Rückenwind sollen dabei alle drei Sparten liefern: Das Agrargeschäft, das Pharmageschäft und das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Beim Umsatz kalkuliert Baumann für 2024 mit Erlösen von 43 bis 45 Milliarden Euro nach 41,4 Milliarden Euro 2020.
Die Nettofinanzverschuldung soll bis Ende 2024 auf 28 bis 30 Milliarden Euro sinken, wobei mögliche Erträge aus Verkäufen von Unternehmensteilen nicht berücksichtigt sind. Aktuell steht etwa die Sparte rund um Produkte zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautbeseitigung für professionelle Kunden im Schaufenster.
Laut dem Experten Gunther Zechmann von Bernstein Research hatten Analysten im Mittel einen etwas stärkeren Schuldenabbau erwartet. Dafür implizierten allerdings das Umsatz- und das Gewinnziel des Konzerns Luft nach oben bei den Markterwartungen.
Trotz der insgesamt positiv aufgenommenen Mittelfristziele braucht es Börsianern zufolge endlich eine Lösung im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrauftvernichters Roundup. Bayer machte hier zuletzt deutliche Fortschritte. Anfang Februar hatte der Konzern mit der Gegenseite eine Einigung bei einem entscheidenden Teil seines milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs erzielt - nämlich dem Umgang mit künftigen US-Klagen. Dem muss der zuständige Richter Vince Chhabria allerdings noch zustimmen. Wichtig wird nun eine Anhörung vor dem Richter Ende März./mis/edh/men
Quelle: dpa-Afx