FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rheinmetall
Am Donnerstag hatte Rheinmetall die Anleger mit seinen Wachstumsprognosen überzeugt, der Kurs hatte bis zum Handelsschluss um mehr als 5 Prozent angezogen. Rheinmetall profitiert schon länger von steigenden Wehrausgaben westlicher Staaten infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine.
Zum Vergleich: Vor Kriegsbeginn hatten die Papiere um die 100 Euro gekostet. Seither ging es beständig aufwärts, seit Anfang 2024 wieder besonders schwungvoll. So haben die Papiere allein in diesem Jahr schon mehr als die Hälfte an Wert gewonnen. Damit stehen sie mit Abstand auf dem ersten Platz im deutschen Leitindex Dax.
Alexander Neuberger, Analyst beim Bankhaus Metzler, äußere sich in einer Studie vom Freitag denn auch noch optimistischer als bisher. Er schraubte sein Kursziel auf 550 Euro nach oben und bekräftige sein Kaufvotum. Rheinmetall gehe in die nächste Stufe der Geschäftsexpansion über, schrieb der Experte.
So kann sich Rheinmetall angesichts des Rüstungsbooms vor Aufträgen kaum retten. Zahlreiche Großaufträge der Bundeswehr und anderer Streitkräfte wurden im vergangenen Jahr unter Vertrag genommen, vor allem im Munitionsbereich, bei Gefechtsfahrzeugen und der Flugabwehr. Insgesamt hat Rheinmetall Aufträge im Wert von 19,9 Milliarden Euro an Land gezogen. Damit sitzt der Rüstungskonzern auf einem Orderbuch von 38,3 Milliarden Euro - so viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte.
Auf dieser Basis will Rheinmetall den Umsatz bis 2026 auf 13 bis 14 Milliarden Euro steigern. Die operative Gewinnmarge soll dann über 15 Prozent liegen.
Analyst Christian Cohrs von Warburg Research sieht nun nicht mehr ausreichend Luft nach oben für eine Kaufempfehlung und stufte die Papiere trotz eines neuen Kursziels von 452 Euro auf "Halten" ab. Der Geschäftsausblick sei zwar stark, nach dem starken Kursanstieg sei es nun aber Zeit für eine Atempause./mis/tih/stk
Quelle: dpa-Afx