FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein vorsichtigerer Ausblick auf den Auftragseingang der Rüstungssparte hat die Aktien von Rheinmetall
Rheinmetall hatte nach dem ersten Quartal für das Rüstungsgeschäft noch mit Aufträgen von 13 bis 15 Milliarden Euro im laufenden Jahr gerechnet. Jetzt sollen es nur noch 10 bis 12 Milliarden werden, was nach den 4,8 Milliarden aus dem vergangenen Jahr aber immer noch eine kräftige Steigerung wäre.
Ein Grund für die gekappte Prognose sei, dass es mittlerweile mehr Klarheit über die Verwendung des Sondervermögens für die Bundeswehr gebe, hieß es vom Konzern. Zudem sei zuletzt ein Großauftrag der Slowakei für leichte Infanteriepanzer an den Konkurrenten BAE Systems
Grundsätzlich bleibt das Management aber zuversichtlich und rechnet in den kommenden Jahren mit schwungvollen Wehrtechnikgeschäften. "In vielen der von uns belieferten Nationen gewinnt die Modernisierung oder Erweiterung der Streitkräfteausrüstung als Folge des Krieges in der Ukraine weiter an Stellenwert."
Die Automobilmärkte seien indes weiterhin von stärkeren Schwankungen geprägt. Daher rechnet Rheinmetall zwar weiterhin mit einer Erholung der internationalen Autoproduktion im Jahresverlauf, allerdings dürfte diese deutlich langsamer verlaufen als noch zu Jahresanfang erwartet. Vor diesem Hintergrund hatte Rheinmetall erst jüngst den Ausblick für das Umsatzwachstum 2022 reduziert, am Profitabilitätsziel aber nichts geändert.
Rheinmetall als Rüstungshersteller profitierte in diesem Jahr bislang vor allem von der Zeitenwende, die die Bundesregierung nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ausgerufen hatte. Der Kurs hatte sich von Ende Februar bis Ende Juni mehr als verdoppelt. Von ihrem Rekordhoch bei rund 228 Euro fielen die Papiere dann aber wieder zurück./mis/ajx/zb
Quelle: dpa-Afx