ZÜRICH (dpa-AFX) - Roche hat die Anleger am Donnerstag mit einem erneuten Forschungsfehlschlag enttäuscht. Der Krebs-Antikörper Tiragolumab verfehlte in einer Kombinations-Studie die gesteckten Ziele. Für den Pharmakonzern bedeutet das eine Schlappe, da er große Hoffnungen in den neuen Wirkstoff gesetzt hatte.

Die Aktien setzten am Donnerstag ihren Abwärtstrend fort. Sie konnten zwar mit dem Markt das deutliche Anfangsminus bis zum Mittag mit 1,5 Prozent auf etwa die Hälfte eindämmen. Damit blieben sie aber größter Verlierer im Swiss Market Index (SMI). Für den bisherigen Jahresverlauf steht nun wieder ein knappes Minus zu Buche, was einen der hinteren Plätze im SMI bedeutet. Der Zürcher Leitindex legte in dieser Zeit um mehr als 8 Prozent zu.

Bei Analysten stieß der Misserfolg in der Studie mit Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCL) ebenfalls auf ein negatives Echo. Die Forschungsschlappe dürfte zur Folge haben, dass auch alle anderen Umsatzchancen von Tiragolumab aus den Erwartungen am Markt gestrichen werden, konstatierte Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan. Er bekräftigte sein Anlagevotum "Underweight". Das weiter gültige Kursziel von 210 Franken liegt gut 13 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.

Marcel Brand von der ZKB bezeichnete die Studienergebnisse als "sehr enttäuschend und unerwartet", während der zuständige Vontobel-Experte die negative Vorgeschichte von Tiragolumab betonte. Denn das Mittel habe schon bei anderen Studien enttäuscht.

Nach Berechnungen von Barclays steht Tiragolumab zwar nur für zwei Prozent des Kapitalwerts (NPV) von Roche. Allerdings hätten seine Chancen Roche-Aktien zuletzt geholfen. So hatte Roche etwa am Pharmatag 2023 die nun gescheiterte Studie noch als "größte Möglichkeit für Tiragolumab" beschrieben./AWP/gl/ag/jha/

Quelle: dpa-Afx