FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von Salzgitter abgeblasene Übernahme durch ein Konsortium hat den Druck auf die Aktien des Stahlherstellers erhöht. Nachdem die Papiere bereits zu Wochenbeginn um 0,8 Prozent gesunken waren, stand am Dienstag ein Minus von 7,1 Prozent auf gut 22 Euro zu Buche. Als Belastung erwies sich ein skeptischer Analystenkommentar der Investmentbank Oddo BHF.

Damit waren die Salzgitter-Aktien der mit Abstand schwächste Wert im SDax . Der Nebenwerteindex gewann gut 1 Prozent.

Salzgitter hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass er die Gespräche mit den Bieter-Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling beendet habe. Als Grund nannte der Stahlhersteller "signifikant unterschiedlicher Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens". Das Konsortium hatte früheren Angaben zufolge ein nicht-bindendes Angebot von rund 18,50 Euro je Aktie vorgelegt.

Analyst Krishan Agarwal von der US-Bank Citigroup schrieb, dass der Angebotspreis wohl ein Schlüsselfaktor für den Abbruch gewesen war. Dabei habe es eine größere Übereinstimmung zwischen den Parteien hinsichtlich der zukünftigen strategischen Ausrichtung des Stahlkonzerns gegeben.

Analysten von Oddo stuften die Salzgitter-Aktien auf "Underperform" ab. Insofern rechnen die Experten auf Sicht von zwölf Monaten damit, dass sich die Aktien schlechter entwickeln als der entspreche Vergleichsindex.

Ohne die Übernahmehoffnungen seien die Papiere von Salzgitter zu hoch bewertet, hieß es von Oddo. Das gelte selbst dann, wenn man mögliche Erlöse aus dem Verkauf von Randaktivitäten berücksichtige.

Mit dem Kursrutsch am Dienstag hat sich das Chartbild weiter eingetrübt. So rutschten die Aktien unter die 50-Tage-Durchschnittslinie, die den mittelfristigen Trend beschreibt. Seit Jahresbeginn gerechnet bleibt aber immer noch ein Kursplus von fast 40 Prozent./la/jkr/he

Quelle: dpa-Afx