FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den hohen Kursverlusten am Vortag haben sich die Sartorius-Vorzugsaktien am Donnerstag wieder gefangen. Kurz nach Mittag lagen sie im freundlich tendierenden Dax mit plus 2,3 Prozent auf dem ersten Platz. Sie kosteten zuletzt 214,20 Euro nach einem Vortagstief von 209,40 Euro.

Mehr als eine Stabilisierung nach dem Kursrutsch von über 14 Prozent zur Wochenmitte, mit dem sie den tiefsten Stand seit Frühjahr 2020 markiert hatten, ist das derzeit aber nicht. Die tags zuvor ebenfalls abgestürzten Anteile der Tochter Sartorius Stedim Biotech kamen an der Euronext am Mittwoch mit plus 0,7 Prozent weniger deutlich voran.

Entscheidend für die jüngsten Kurseinbußen waren wohl Aussagen des Pharma- und Laborzulieferers auf einer Healthcare-Konferenz der Citigroup in London. Das Management habe sich sehr vorsichtig gezeigt mit Blick auf eine Erholung im laufenden Jahr, schrieb Citigroup-Analyst Peter Verdult. Diese stehe unter dem Einfluss des Kundenverhaltens, anhaltend eingeschränkter Budgets und eines sich fortsetzenden Lagerabbaus. Verdult zufolge dürfte die Erholung im zweiten Halbjahr zunehmend "kompliziert" werden. Der Auftragsbestand reiche womöglich nicht aus, um die schwache Erholung der Neuaufträge abzufedern.

Im Jahr 2024 haben die Papiere von Sartorius bislang rund 36 Prozent verloren und sind damit der schwächste Wert im Leitindex Dax. Bereits Mitte April war das Unternehmen an der Börse für die Resultate des ersten Quartals abgestraft worden. Insbesondere die Erholung im Bioprocess-Bereich hatte enttäuscht.

Wie Citigroup-Experte Verdult weiter schrieb, lägen die Erwartungen der Investoren an das Gesamtjahr schon unter dem unteren Ende der Prognose von Sartorius. Dass die Göttinger die Prognose kürzen könnten, dürfte daher weiter auf dem Kurs lasten./ajx/tih/mis

Quelle: dpa-Afx