FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Leidenszeit der Washtec-Akionäre
Die Corona-Krise setzt Washtec weiterhin zu. Nach einem Rückgang bereits zum Jahresstart sanken Umsatz und operatives Ergebnis auch im zweiten Quartal. Ausschlaggebend für die Rückgänge waren vor allem stark rückläufige Absatzzahlen im Verkauf von Anlagen. Es traf insbesondere den europäischen Markt, auf dem die Umsätze der Firma um fast ein Viertel einknickten. Das Unternehmen kämpft bereits seit geraumer Zeit mit Problemen im Geschäft mit Großkunden.
Die Resultate bestätigten seine skeptische Einschätzung der Washtec-Aktien, schrieb Analyst Michael Junghans von der Commerzbank. Die bereits am Montag bekannt gegebenen neuen Ziele für das laufende Jahr hätten die Markterwartungen deutlich verfehlt und deuteten auf den womöglich stärksten Umsatzrückgang von Washtec seit dem Jahr 2004 hin.
Der Experte Eggert Kuls vom Analysehaus Warburg Research bleibt hingegen positiv gestimmt. Die derzeit schwierige Situation sei wohl genutzt worden, um Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen zu beschleunigen. Washtec sei auf dem richtigen Weg, die Profitabilität im nächsten Jahr erheblich zu erhöhen. Der Barmittelzufluss im bisher schlechtesten Quartal während der Corona-Krise sehe auf den ersten Blick beeindruckend aus.
Die Washtec-Aktien sind derweil auch aus charttechnischer Sicht angeschlagen. Bereits Ende vergangener Woche rutschen die Papiere unter die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinien, die den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend beschreiben. Die 200-Tage-Linie wurde bereits Ende Februar unterboten. Diese gilt als Maß für die langfristige Kursentwicklung.
Aktuell notieren die Anteilsscheine vom Washtec auf dem Niveau von Mitte Mai. Vom Corona-Crash hat sich der Kurs anders als der Gesamtmarkt noch längst nicht wieder erholt. Seit Jahresanfang haben die Anteilsscheine inzwischen knapp 37 Prozent eingebüßt, während der SDax der kleineren Börsentitel in diesem Zeitraum lediglich um rund 4 Prozent nachgegeben hat./la/bek
Quelle: dpa-Afx