FRANKFURT (dpa-AFX) - Bittere Pille für die Aktien der Shop Apotheke
Am Dienstag waren die Papiere zunächst bis auf 182 Euro nach oben geschnellt auf den höchsten Stand seit Ende April, hatten dann aber bis zum Xetra-Schluss 6,3 Prozent eingebüßt. Auslöser dieser Verluste war der Bericht eines Branchenmagazins, wonach eine Testphase für die Einführung elektronischer Rezepte in Deutschland schleppend anläuft. Von E-Rezepten würde die Online-Apotheke erheblich profitieren.
Ein Branchenexperte zeigte sich enttäuscht von dem Bericht: Dass die Testphase mit E-Rezepten nur mit einer Apotheke und einem Arzt beginnen solle, setze die Shop Apotheke gehörig unter Druck. Denn der Zeitplan der Bundesregierung sehe vor, dass alle der über 100 000 deutschen Arztpraxen bereits ab Januar 2022 E-Rezepte ausstellen sollen. Eine weitere Verzögerung würde sich negativ auf den Anlagehintergrund von Shop Apotheke auswirken, da sie den Krankenkassen mehr Zeit gebe, ihre Patienten auf die Nutzung der Gematik-App (Gesellschaft für Telematikanwendungen) vorzubereiten, die lokale Apotheken bevorzuge.
Auch Analyst Tom Diedrich von der Metzler Bank kritisierte den langsamen Start der Testphase: Die jüngste Nachrichtenlage zu Online-Rezepten könne "den Optimismus einiger Marktteilnehmer dämpfen". Die Verbreitung der Gesundheitskarte, die Voraussetzung für einige Funktionen der E-Rezept-App ist, komme nur langsam voran. Diedrich stufte deshalb die Shop-Apotheke-Aktien auf "Halten" ab und senkte das Kursziel von 158 auf 155 Euro./edh/bek/jha/
Quelle: dpa-Afx