FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Zahlen und Ausblick haben die Aktien der Software AG
Guten Geschäftszahlen stand eine maue Prognose für 2021 gegenüber. Ein Händler ließ denn auch am Ausblick der Darmstädter erst einmal kein gutes Haar: Dieser sei "schrecklich" und deute schon wieder ein Übergangsjahr an. Die Software AG sei einfach kein Wachstumsunternehmen. Die Aktien hätten sich zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt und dies dürfte auch so weitergehen.
Etwas anders schlussfolgerte Analyst Gautam Pillai von Goldman Sachs: Nicht nur habe der Software-Entwickler ein weiteres starkes Quartal hinter sich, Investoren dürften auch die hohe Dynamik künftiger Wachstumsindikatoren wie etwa die Aufträge höher gewichten als die aufgrund von vorgezogenen Investitionen niedrigeren Margen im Jahr 2021. Der Analyst rät weiter zum Kauf mit Kursziel 44 Euro.
Nachdem die Aktien nach dem Corona-Schock im vergangenen Frühjahr mit Kursen unter 22 Euro wieder stetig zulegen konnten und im September auf über 44 Euro gestiegen waren, sackten sie danach wieder kräftig bis fast auf 30 Euro ab. Auch die Erhöhung der Auftragsprognose im November half dem Kurs vorerst nicht nachhaltig auf die Sprünge. Mit dem aktuellen Kurszuwachs haben sie nun aber immerhin wieder das Niveau von Anfang Dezember erreicht.
Die Software AG rechnet im neuen Jahr wegen des schnelleren Umstiegs auf Abonnement-Modelle mit weiteren Ergebnisbelastungen. Konzernchef Sanjay Brahmawar will den Umstieg auf Software-Abos beschleunigen, was hohe Einmalerlöse aus Lizenzverkäufen wegfallen lässt. Die Investitionen in den Konzernumbau sollen in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen.
Analyst Knut Woller von der Baader Bank glaubt, dass sich der MDax-Konzern beim Übergang zum neuen Geschäftsmodell auf einem guten Weg befindet. Die diesjährigen Margenziele seien eine Enttäuschung, weshalb der zunächst schwächere Kurs am Mittwoch auch nicht überrascht habe. Die Bestätigung der mittelfristigen Ziele sollte aber für etwas Zuversicht sorgen./ajx/men/stk
Quelle: dpa-Afx