NEW YORK (dpa-AFX) - Die am Freitag wieder gestartete Rekordjagd der Aktien von Tesla
Tesla bestätigte vorherige Berichte, wonach der US-Autovermieter Hertz bis Ende kommenden Jahres 100 000 Fahrzeuge für seine Flotte bestellt hat. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider darüber berichtet und dabei ein Kaufvolumen von rund 4,2 Milliarden US-Dollar (3,6 Mrd Euro) genannt. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten des Jahres lieferte Tesla knapp 630 000 Fahrzeuge aus.
Tesla hatte die Anleger am vergangenen Donnerstag mit einem starken dritten Quartal überzeugt, indem trotz des derzeit herrschenden Chipmangels die Rekordauslieferung von gut 241 000 Fahrzeugen gelang. Analyst Matthias Volkert von der DZ Bank hatte daraufhin geurteilt, dies sei ein starkes Signal des Unternehmens an die Wettbewerber. In der Folge war die Aktienrally wieder richtig auf Touren gekommen.
Volkert fuhr am Freitag in einer Studie fort, dass es aus seiner Sicht zwei wichtige Argumente dafür gibt, warum Tesla die Auswirkungen des globalen Halbleitermangels klein halten konnte: Zum einen, die sehr übersichtliche Palette der Modelle S,3, X sowie Y und zum anderen die Leistung der Tesla-Softwareingenieure, die eine flexible Nutzung eingekaufter Halbleiter erst ermögliche.
Der Experte gab zwar zu, dass das Unternehmen von Elon Musk nach fundamentalen Maßstäben schon hoch bewertet sei. "Das hohe Wachstum bereits heute und die Aussichten auf Softwareverkäufe und weitere Steigerungen der Profitabilität rechtfertigen unseres Erachten zumindest langfristig diese Bewertungsprämie", bestätigte er am Freitag seine bisherige Kaufempfehlung.
Für die Tesla-Aktie wäre der Sprung über die 1000-Dollar-Marke der nächste große Meilenstein einer neu entfachten Rally. Nach dem bisherigen Rekord im Januar war es zeitweise ruppiger geworden für die erfolgsverwöhnten Anleger: Im März und im Mai folgten zwei Zwischentiefs im Bereich von 540 Dollar. Sollten die Aktien die Tausendermarke brechen, steuert der Kurs von diesen Tiefs ausgehend nun schon wieder auf eine Verdopplung zu.
Langfristig orientierte Investoren brauchen sich um eine Vervielfachung ohnehin keine Sorgen zu machen - und dies trotz der Corona-Krise: Ende 2019 um damit kurz vor dem Ausbruch der Pandemie noch im Bereich von 60 Dollar zu haben. Wer damals schon auf Tesla setzte, hat mittlerweile den etwa 15-fachen Wert im Depot. Anfang 2013 kosteten die Aktien sogar noch deutlich weniger als zehn Dollar./tih/jsl/he
Quelle: dpa-Afx