FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Thyssenkrupp
Thyssenkrupp bestätigte jüngste Spekulationen um einen möglichen Börsengang des zukunftsträchtigen Wasserstoff-Gemeinschaftsunternehmens Uhde Chlorine Engineers. Ein IPO werde derzeit favorisiert, erklärte Konzernchefin Martina Merz.
Die Spekulationen um einen möglichen Börsengang hatten zuletzt unter Anlegern viel Fantasie für einen lukrativen Deal aufkommen lassen, die Aktien waren im Zuge dessen am Dienstag erstmals seit Monaten wieder über zehn Euro gehandelt worden. In jedem Fall will Thyssenkrupp aber eine Mehrheit am Geschäft behalten.
Das Unternehmen gab außerdem einen optimistischen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr. Analyst Christian Obst von der Baader Bank betonte in einer ersten Reaktion, dieser sei deutlich besser ausgefallen als erwartet. Am geplanten Ausfall einer Dividende störten sich die Anleger vor diesem Hintergrund nicht.
"Das Schlimmste ist vorbei", stimmte Analyst Christian Obst von der Baader Bank in seiner ersten Reaktion einen ähnlichen Grundtenor an wie Konzernchefin Merz im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz. "Nach gut zwei Jahren intensiver Transformation können wir heute sagen: Die Trendwende ist erkennbar, es geht in die richtige Richtung bei Thyssenkrupp", sagte diese am Donnerstag in Essen.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll sich im laufenden Geschäftsjahr auf etwa 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro verdoppeln. Laut Analyst Alan Spence von der Investmentbank Jefferies liegt der Mittelwert etwa ein Drittel über dem Analystenkonsens. Dies komme wohl gut an, auch wenn sich der Konzern um Übernahmen bereinigt sich noch nicht auf die Prognose eines positiven freien Mittelflusses (FCF) einlasse. Spence lobte aber auch die vorgelegten Zahlen: Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) habe die Markterwartungen im vierten Geschäftsquartal klar übertroffen.
Am Vortag hatte es zudem noch einen Bericht gegeben, das Unternehmen könnte bald wieder eine Abspaltung des Stahlgeschäfts anstreben. Dazu teilte Thyssenkrupp mit, die Zukunft bleibe offen. Auch hier hieß es, favorisiere das Management weiterhin eine Verselbstständigung. Am Ende könne eine Abspaltung stehen oder eine selbstständige Tochter mit eigener Finanzierung, hatte die Merz zuletzt gesagt. Ein Börsianer rechnet im Dezember auf einem Kapitalmarkttag mit tiefergehenden Eindrücken, was den Konzernumbau betrifft.
Die charttechnische Perspektive war für die Aktie im Wochenverlauf schon rosiger geworden mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie, die bei Anlegern ein beliebter Indikator für den längerfristigen Trend ist. Von dieser setzte sich der Kurs nun weiter nach oben ab in Richtung des März-Hochs, das bei rund 12 Euro liegt. Etwas deutlicher über den 12 Euro hatte die Aktie zuvor letztmals im Januar 2020 gestanden - vor dem späteren Corona-Crash, in dem es bis auf 3,28 Euro nach unten ging./tih/nas/mis
Quelle: dpa-Afx