FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Tui
Für die Papiere ging es zuletzt um vier Prozent auf 6,31 Euro nach oben. Nach einer Erholung bereits in den vergangenen Tagen schafften sie es nun erstmals seit Anfang Februar wieder über die 21-Tage-Linie. Diese war in den vergangenen Wochen wegen eines Kurseinbruchs im Zuge einer vollzogenen Kapitalerhöhung stark abwärts gerichtet gewesen.
"Es wird 2023 keinen 'Last-Minute-Sommer' geben, wie es ihn früher gab", sagte der Chef des weltgrößten Reisekonzerns der "Bild am Sonntag". Er rechnet damit, dass die Preise für Spätbuchungen eher höher als günstiger werden.
Händler erwähnten dies ebenso positiv wie die Äußerung Ebels, dass der Reisekonzern in diesem Jahr wieder einen Gewinn schreiben werde. In den vergangenen Jahren war Tui wegen der Corona-Pandemie in die Schieflage geraten und mit staatlichen Mitteln gerettet worden. Durch die jüngste Kapitalerhöhung wurden die Staatsmittel vollständig zurückgezahlt, ergänzte Ebel in dem Interview.
Börsenbrief-Autor Hans Bernecker betonte angesichts solcher Aussagen, dass "Klappern zum Handwerk gehört". Dass nach Corona "absolute Schnäppchenpreise eher die Ausnahme sein werden, dürfte jedem klar sein", ergänzte der Experte. Er hegt aber seine Zweifel daran, dass dies ein Dauerzustand werden könnte. Kurzfristig jedoch werde die hohe Tourismus-Nachfrage und das eher geringere Angebot zwangsläufig zu höheren Preisen und somit auch zu höheren Margen führen.
Laut Bernecker sind solche Nachrichten gut für den Konzern, der "Speck auf den Rippen" gut gebrauchen könne. Nach einer Serie von Kapitalerhöhungen und damit einer massiven Verwässerung der Anteile der Altaktionäre sowie nach den staatlichen Stützungsaktionen könnte die Tui-Aktie seiner Einschätzung nach langsam zu einer "Comeback-Story" werden.
Ende März war der Tui-Kurs wegen der umfangreichen Gewinnverwässerung, die die jüngste Kapitalerhöhung mit sich bringt, massiv eingebrochen. In den Tagen danach erholten sich die Aktien wieder leicht - auch wegen eines Kurseinbruchs bei den Bezugsrechten. Mehr als 60 Prozent hat der Kurs bis Ende April nachgegeben. Vom Tief bei 5,63 Euro ist er mittlerweile wieder um 9 Prozent gestiegen./tih/mis
Quelle: dpa-Afx