FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Übernahmerennen bei Zooplus
"Um die anhaltenden Spekulationen über andere, jedoch noch ungewisse indikative Angebote Dritter zu beenden", biete Hellman & Friedmann nun 460 Euro je Aktie in bar statt bislang 390 Euro, teilte der Finanzinvestor am späten Sonntagabend mit. Laut einem Händler geht der Wettkampf damit weiter, bislang sei kein höheres Gebot bekannt. Der Börsianer verwies allerdings darauf, dass die Bietergesellschaft des Finanzinvestors mit 17 Prozent bereits einen nicht unwesentlichen Teil der Zooplus-Anteile halte.
Das sehe nach einem Bieterkampf aus, der noch nicht vorüber sei, kommentierte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Über kurz oder lang werde Zooplus aber von einem der Finanzinvestoren übernommen. Mit seiner Verkaufsempfehlung für die Aktie nach dem ersten Gebot von Hellman & Friedman sei er wohl etwas zu früh dran gewesen, räumte der Experte ein, ließ seine Einstufung jedoch auf "Sell" mit einem Kursziel von 390 Euro.
Nach der ersten Offerte von Hellman & Friedman hatten die Zooplus-Papiere Mitte August bereits immens an Wert gewonnen, sie notierten dann bis Anfang September nur unweit des Übernahmeangebots. Dann sorgte die Nachricht, dass der schwedische Finanzinvestor EQT ebenfalls Interesse an Zooplus hat, für einen Sprung des Aktienkurses über die Marke von 420 Euro. Kurz später tauchte mit KKR noch ein dritter Kaufinteressent auf, was die Aktie über 440 Euro steigen ließ.
Dank des Corona-Effekts hatte die Zooplus-Aktie als Profiteur der Online-Bewegung bereits vor der Hellman-Friedman-Offerte zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt gehört. Von Ende Januar 2020 - also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen ist - bis am Tag vor dem Gebot hatte der Kurs um rund 240 Prozent auf knapp 280 Euro zugelegt. Inzwischen beläuft sich der Kursanstieg auf mehr als 480 Prozent./edh/tih/nas
Quelle: dpa-Afx