TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben sich am Freitag von den deutlichen Abgaben am Vortag etwas erholt. Sie orientierten sich dabei an der Stabilisierung der Wall Street am Vortag. Im Wochenvergleich reichten die Zuwächse aber nicht, um die Verluste auszugleichen.
Mit den Gewinnen scheinen die Börsen den ersten Schock über den russischen Angriff auf die Ukraine überwunden zu haben. Zudem dürften einige Marktakteure auch auf eine laxere Geldpolitik setzen. "Aus Sicht der großen Notenbanken beiderseits des Atlantiks stellt das hohe Ausmaß an Unsicherheit eine zusätzliche Komplikation beim anvisierten Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik dar", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Es ist unseres Erachtens nicht von der Hand zu weisen, dass die US-Währungshüter auf ihrer Sitzung Mitte März zögern könnten, die geldpolitische Unterstützung allzu abrupt zu entziehen."
Investmentstratege Andrea Siviero vom Vermögensverwalter Ethenea Independent Investors teilt diese Einschätzung: "Die aggressive Straffungspolitik, die derzeit von den Märkten diskontiert wird, muss möglicherweise nach unten korrigiert und an die neue Realität angepasst werden." Von allzu viel Optimismus hält die LBBW aber nichts. Die Erholung könnte sich als trügerisch erweisen, denn "die Sanktionsspiralen sowie die kriegerischen Eskalationsstufen dürften einen weiteren Abwärtsschub wahrscheinlich machen."
In Japan legte die Inflation im Februar unerwartet stark zu und übertraf damit die Erwartungen, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Für das von Deflation geplagte Land war dies eine positive Nachricht, zumal sich die Preiszuwächse noch weit unter denen anderer Länder bewegen. Die japanischen Aktienmärkte verzeichneten vergleichsweise hohe Gewinne. Die chinesischen Festlandsbörsen profitierten unterdessen von Liquiditätsspritzen der Notenbank Chinas in das Finanzsystem.
In Tokio ging der Leitindex Nikkei 225
Quelle: dpa-Afx