TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben mit kräftigen Verlusten auf die Invasion der Ukraine durch Russland reagiert. "Mit den aktuellen Entwicklungen ist unser Negativ-Szenario, ein offener Krieg zwischen der Ukraine und Russland, eingetreten", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Wir gehen davon aus, dass die Realwirtschaft rund um den Globus spürbare Einbußen hinnehmen muss."
In Tokio ging der Leitindex Nikkei 225
Für den Hang-Seng-Index
Die Nachricht von den russischen Angriffen sei für die Börsen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gekommen, betonten die Marktstrategen der Deutschen Bank. So habe der 'Fang+-Index' der bedeutendsten US-Technologieschwergewichte zuvor schon alle Gewinne aus dem vergangenen Jahr eingebüßt. Zugleich liege der S&P-500 erstmals seit Jahresbeginn um über zehn Prozent im Minus. Außerdem belaste der starke Anstieg der Energiepreise. Dies trifft viele der asiatischen Volkswirtschaften, die Importeure von Rohstoffen sind, hart. Die LBBW geht davon aus, dass die Preise für Öl und Gas zunächst weiter steigen werden.
Als weiteres Manko kommt die derzeit noch schwer einschätzbare Lage hinzu. Nach der von Kremlchef Putin angeordneten Invasion in die Ukraine ist die Lage in dem Land unübersichtlich. Somit bleibe auch die Frage, ob "Putins Ambitionen über die Ukraine hinausgehen", wie die LBBW anmerkte. Auch die Haltung Chinas in dem Konflikt müsse man abwarten.
Angesichts der schwachen Vorgaben der Nasdaq standen Technologiewerte unter Druck. Im Vorfeld der Zahlen des Schwergewichts Alibaba fiel der Hang Seng Tech Index auf den tiefsten Stand seit seiner Einführung Mitte 2020. Marktteilnehmer befürchten eine deutliche Wachstumsverlangsamung des E-Commerce-Konzerns. Chinesische Technologiewerte litten zudem unter Sorgen vor weiteren Verschärfungen der Regulierung durch die Behörden Chinas./mf/mis
Quelle: dpa-Afx