TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Dienstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Angesichts der politischen Unwägbarkeiten in den USA blieben Marktteilnehmer damit vorsichtig. "Neben den Unsicherheiten rund um den Handelsprotektionismus der USA kommt nun noch der Versuch einer forcierten Ablösung des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell erschwerend hinzu", merkte Marktexperte Andreas Lipkow dazu an. "Als direkte Folge verliert US-Dollar im Außenwert und Gold ist verstärkt gesucht."

Hinzu kamen die jüngsten, eher unklaren Signale aus dem Zollstreit. Während US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China von einer Einigung ausgeht, warnte Peking andere Länder vor einem für China nachteiligen Abkommen mit Washington. Die Volksrepublik respektiere, dass alle Seiten ihre wirtschaftlichen und handelspolitischen Meinungsverschiedenheiten mit den USA durch Beratungen lösten, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China sei jedoch strikt dagegen, wenn eine Partei eine Abmachung auf Kosten von Chinas Interessen erreichen.

"Die asiatischen Staaten haben gegenüber den USA signalisiert, dass sie nicht jeden Deal ohne weiteres eingehen werden und China versucht bereits ebenfalls Druck auf die anderen Staaten aufzubauen", so Lipkow. "Eine nicht förderliche Situation für die globale Konjunktur."

Japanische Aktien gaben leicht nach. Der 225 Werte umfassende japanische Leitindex Nikkei-Index verlor 0,17 Prozent auf 34.220,60 Punkte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete, will die japanische Notenbank trotz des Zollstreits an graduellen Zinserhöhungen festhalten. Auch ihre wirtschaftlichen Projektionen haben danach Bestand. Negativ wirkte sich unterdessen der Anstieg des Yen zum Dollar aus, was die exportorientierte japanische Wirtschaft tendenziell belastet.

Auch australische Aktien waren wenig verändert. Der Leitindex S&P/ASX 200 trat mit 7.816,70 Punkten auf der Stelle. Etwas besser war die Entwicklung in China. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann zuletzt 0,59 Prozent auf 21.521,58 Punkte, während der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien um 0,15 Prozent auf 3.790,61 Punkte sank./mf/mis

Quelle: dpa-Afx