TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Nach der soliden Entwicklung in den vergangenen beiden Tagen konnten sich die asiatischen Börsen dem internationalen Abwärtstrend am Mittwoch nicht mehr entziehen.

Es zeige sich mehr und mehr, dass die Welt außerhalb Russlands als Preis für die russische Invasion in der Ukraine einen hohen Preis zahlen müsse, begründete Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda die Abgaben. Lieferketten würden erneut beeinträchtigt und die Inflation in einem ohnehin schon inflationären Umfeld angeheizt. Der Anstieg der Ölpreise auf mehrjährige Höchststände habe weltweite Wachstumsängste ausgelöst.

Entsprechend fielen die Verluste am exportorientierten japanischen Markt vergleichsweise deutlich aus. In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 um 1,68 Prozent auf 26 393,03 Punkte nach.

Besser hielt sich die australische Börse. Hier gewann der S&P/ASX 200 0,28 Prozent auf 7116,66 Punkte. Als Exporteur von Energie, Industrieerzen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist das Land ein Profiteur der Entwicklung. "Australiens Wirtschaft könnte in diesem Jahr mit einem Plus von fünf Prozent eine der höchsten Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts unter den Industrieländern aufweisen", merkte Anlagestratege Stephan Ulrich von der Postbank dazu an. "Australische Aktien haben sich seit Jahresbeginn in US-Dollar gerechnet besser entwickelt als im Euroraum oder in den USA." Zudem seien die Bewertungen im internationalen Vergleich nicht allzu hoch.

Aber auch Indonesien könnte nach Ansicht von Halley verstärkt in den Blick der Anleger rücken. "Die Welt wird sich jetzt um neue Energiequellen bemühen, und Indonesien hat viel davon", so Halley. Interessant sei zudem Malaysia als Produzent von Öl und Palmöl. Die Börse des Landes verzeichnete gegen den Trend leichte Zuwächse.

Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland sank um 0,89 Prozent auf 4578,60 Punkte. Für den Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong ging es zuletzt um 1,92 Prozent auf 22 325,79 Punkte nach unten./mf/mis

Quelle: dpa-Afx