PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Dienstag knapp behauptet tendiert. Warnsignale von der Inflationsseite und mäßige US-Vorgaben belasteten. Der EuroStoxx 50
Leichte Abgaben verzeichneten auch der französische Cac-40-Index
An den Aktienmärkten herrschte Zurückhaltung, wobei gute Zahlen einiger Unternehmen etwas stützten. Der deutliche Anstieg der chinesischen Erzeugerpreise, die im Oktober den höchsten Stand seit 26 Jahren verzeichneten, hatte eine erneutes Warnsignal für die inflationären Risiken geliefert. Das galt um so mehr, als steigende Energiepreise und der Mehrwertsteuereffekt auch die Teuerung in Deutschland im Oktober weiter angeheizt hatten. Die Verbraucherpreise lagen um 4,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Eine Inflationsrate in dieser Höhe hatten die Statistiker zuletzt vor genau 28 Jahren ermittelt.
Die Aufmerksamkeit ist nun auf die US-Konsumentenpreise gerichtet, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Die LBBW erwartet "die höchste Inflationsrate seit Dezember 1990". Das könnte Sorgen vor einem strikteren Kurs der Währungshüter anheizen. "Der Druck auf die US-Notenbanker, ihren Fuß vom Gaspedal zu nehmen, dürfte daher nicht nachlassen", so die LBBW.
Und noch von einer anderen Seite gab es Zeichen, die zur Vorsicht mahnen. Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies auf den Anstieg der Volatilitätsindizes. "Das zeigt eine zunehmende Skepsis der großen institutionellen Investoren gegenüber der aktuellen Rally und dem hohen Kursniveau", erläuterte Altmann. "Steigendende Volatilitäten bei steigendenden oder stagnieren Kursen waren in der Vergangenheit schon häufig ein zuverlässiges Warnsignal."
Mit guten Zahlen und deutlichen Kursgewinnen machten unterdessen die Einzelhändler auf sich aufmerksam. Fortschritte bei den Kostensenkungen stimmen den niederländischen Handelskonzern Ahold Delhaize
Einen Kurssprung legten Marks & Spencer
Gute Zahlen gab es auch im Bankensensektor. Die französische Bank Credit Agricole
In der Schweiz stach der Schokoladenhersteller Barry Callebaut mit guten Zahlen hervor, worauf der Wert zulegte. Innerhalb der Einzelbranchen profitierten Ölwerte von den weiter steigenden Ölpreisen, während der Reisesektor angesichts der verschärften Corona-Lage das Schlusslicht markierte./mf/stk
Quelle: dpa-Afx