PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Mit dem Schwung vom Vortag ist es erst einmal vorbei. Nach den deutlichen Gewinnen am Dienstag ist an Europas Börsen die Vorsicht zurückgekehrt. Am Mittwochmittag legte der EuroStoxx 50
Die Euphorie, die Spekulationen über eine Fortsetzung der russischen Erdgaslieferungen am Dienstagnachmittag ausgelöst hatten, ist damit verflogen. Aussagen aus Russland sorgten für eine nüchternere Einschätzung der Lage. Kremlchef Wladimir Putin deutete in der Nacht zum Mittwoch zwar Lieferungen an. Gleichzeitig warnte er aber vor einem weiteren Absenken der Liefermenge.
Zudem hielt die anstehende Sitzung der Europäischen Notenbank (EZB) die Anleger in der Reserve. "Das aktuelle Kursniveau des Euro zum Dollar macht es der EZB einfach, einen großen Schritt von 50 Basispunkten vornehmen zu können", gab Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect zu bedenken. Ob es so weit kommt, ist aber fraglich. So rechnen die Volkswirte von Axa Investment Manager nur mit einem kleinen Schritt: "Wir gehen von einer Anhebung um 25 Basispunkte aus, die gut angekündigt und von den Märkten konsequent eingepreist wird."
Wichtig bleibe daneben ein "Fragmentierungs-Tool zur Vermeidung des Auseinanderdriftens der Refinanzierungsbedingungen der Euro-Teilnehmerländer", so Jens Franck, Leiter des Portfoliomanagements bei der Anlagegesellschaft nordIX. Es sei aber fraglich, "inwieweit ein Fragmentierungstool tatsächlich überzeugend genug ist, einer weiteren Verschiebung der unterschiedlichen Staatsanleihezinsen in der Eurozone entgegenzuwirken.
Die Kursveränderungen hielten sich in dem abwartenden Geschäft in Grenzen. Für einen kurzen Schrecken sorgte am Morgen der gesenkte Umsatzausblick von ASML
Im Autosektor belasteten die Verluste der Aktien von Volvo Cars
Keine große Überraschung stellten dagegen die Zahlen des Chemieunternehmens Akzo Nobel zum zweiten Quartal dar. Sie bewegten sich im Rahmen dessen, was die jüngste Gewinnwarnung angedeutet habe, so Analyst Geoff Haire von der UBS. Der Kurs trat mehr oder minder auf der Stelle./mf/stk
Quelle: dpa-Afx