PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nur wenig bewegt, ohne klare Richtung haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte am Dienstag präsentiert. Der EuroStoxx 50 notierte zuletzt 0,19 Prozent tiefer bei 4129,70 Punkten. Der französische Cac 40 sank um 0,26 Prozent auf 7049,47 Zähler. Der britische FTSE 100 stieg dagegen um 0,33 Prozent auf 7535,87 Punkte.
Negative Impulse lieferte der Anstieg der Anleiherenditen auf den höchsten Stand seit fast sechzehn Jahren. "Die weiter anziehenden Renditen an den Anleihemärkten lasten wie Blei auf den Aktienkursen. Die Aussichten auf weiterhin höhere Zinsniveaus verderben nun auch langsam den letzten Aktienoptimisten die Lust auf Investments", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Zudem sei unklar, wie weit die US-Zinspolitik auf die Aktienkurse der europäischen Unternehmen abstrahlen wird.
Aus Branchensicht standen Bankenwerte europaweit in der Anlegergunst ganz oben. Vor allem die Papiere der südeuropäischen Geldhäuser legten überdurchschnittlich zu. So gehörten die Titel von Intesa Sanpaolo , Unicredit , BBVA und Banco Santander mit Kursgewinnen zwischen 0,6 und 2,2 Prozent zu den attraktivsten Aktien im EuroStoxx-50-Index.
Am unteren Ende des Branchentableaus stand dagegen der Versorgersektor. Die Anteilsscheine von National Grid bildeten mit einem Verlust von 3,1 Prozent das Schlusslicht im Stoxx-50-Index.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Boohoo im Anlegerfokus. Sie sackten im Verlauf auf den tiefsten Stand seit acht Jahren ab und verloren zuletzt 10,5 Prozent. Der britische Online-Modehändler hatte seine Gewinn- und Umsatzziele für das laufende Geschäftsjahr reduziert. Dies stand im Zusammenhang mit einer dürftigen Nachfrage und der Notwendigkeit, die Preise zu senken, um finanzschwache Käufer anzulocken. Derzeit bremst die Inflation den Willen der Verbraucher, Geld unter anderem für Mode auszugeben.
Die Papiere von Novo Nordisk verteuerten sich an der Stoxx-50-Spitze um 1,5 Prozent. Der dänische Pharmakonzern erhielt für sein Medikament Rivfloza zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung die Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA./edh/jha/
Quelle: dpa-Afx