PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach der zuletzt schwungvollen Erholung haben sich die Anleger an den Börsen Europas zum Start in die neue Woche erst einmal zurückgehalten. Sie warten auf mögliche geldpolitische Signale der großen Notenbanken im Wochenverlauf.
Der EuroStoxx 50
Damals hatte ein Kursanstieg des japanischen Yen zum US-Dollar für Turbulenzen an den Märkten gesorgt, nachdem sich in der langen Schwächephase des Yen viele Investoren Geld im Niedrigzinsland Japan geliehen und in Hochzinsländern wie die USA und auch an den Aktienmärkten investiert hatten. Mit der Yen-Stärke war der Schuss dann nach hinten losgegangen und Spekulanten mussten Positionen glattstellen, also zum Teil Aktien verkaufen. Hinzu gekommen waren Befürchtungen, dass die USA in eine Rezession rutschen könnte.
Diese Ängste haben nach zuletzt durchaus positiven US-Wirtschaftsdaten nachgelassen. Zudem stehen in den USA die Zeichen auf Leitzinssenkung. In der neuen Woche richten sich die Blicke daher auch auf das Notenbankertreffen in Jackson Hole. Das alljährliche Treffen der internationalen Notenbanker im US-amerikanischen Bundesstaat Wyoming beginnt am Donnerstag. Wie sich aus speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen lässt, wird aktuell damit gerechnet, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bis zum Jahresende um insgesamt fast einen Prozentpunkt senken könnte.
Der schweizerische Leitindex SMI
Zu den größten Verlierern im britischen Leitindex zählten die Aktien von BAE Systems
So drückt ein Brief von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf die Stimmung. Demnach könnten vorerst keine zusätzlichen Gelder für die militärische Unterstützung der Ukraine mehr freigegeben werden. Allerdings erklärte das Finanzministerium auch, dass es weiter gesprächsbereit sei. Bedarfe müssten aber konkret gemeldet und nachvollziehbar sein - bislang liege keine Bedarfsmeldung vor. Grundsätzlich setzt die Bundesregierung zudem darauf, dass die Ukraine künftig stärker mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen unterstützt werden kann.
An der Spitze des Eurozonen-Leitindex setzten die Aktien des Luxuswarenkonzerns Kering
Gefragt waren die Papiere des Zementproduzenten Holcim
Mit Blick aufs Branchentableau waren Rohstoffwerte gefragt. Ihr zuletzt arg gebeutelter Index
Unter den Nebenwerten fielen die Anteilsscheine von Bavarian Nordic um rund 3 Prozent auf 275,20 dänische Kronen, nachdem zu Handelsbeginn noch erstmals seit dem Sommer 2022 300 Kronen gekostet hatte. Das Papier des Herstellers eines Impfstoffes gegen Affenpocken hatte vergangene Woche von den Befürchtungen hinsichtlich einer Mpox-Ausbreitung profitiert und inklusive des anfänglichen Kurssprungs vom Montag binnen weniger Tage mehr als 50 Prozent an Wert gewonnen./mis/nas
Quelle: dpa-Afx