PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Börsen haben am Montag an ihre zum Wochenschluss erzielten Gewinne angeknüpft und weiter zugelegt. Positive Impulse kamen von der tonangebenden Wall Street, wo die technologielastigen Nasdaq-Börsen wieder Höchststände erreicht hatten. Laut Marktbeobachtern gab das Medikament Remdesivir Hoffnung. Dem Hersteller Gilead zufolge kann durch Remdesivir das Sterberisiko im Fall eines schweren Covid-19-Krankheitsverlaufs deutlich gemindert werden.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg bis zum Mittag um 0,84 Prozent auf 3324,02 Punkte. In Paris legte der Leitindex Cac 40 um 0,67 Prozent auf 5003,91 Punkte zu. In London gewann der FTSE 100 0,92 Prozent auf 6151,41 Zähler.
Diesseits des Atlantiks ging es insbesondere mit den Aktien der Stahlhersteller nach oben. So zogen die Papiere von ArcelorMittal um rund fünf Prozent an. Analyst Dominic O'Kane von der US-Bank JPMorgan verwies auf eine kräftig steigende Stahlproduktion in China bei Preisen auf dem höchsten Stand des Jahres. Seit Jahresbeginn überwiege dort die Nachfrage das Angebot, weshalb die Stahlexporte und damit der Angebotsdruck auf den europäischen Märkten niedrig seien.
Auch ansonsten hatten Rohstoffwerte in der europäischen Branchenübersicht mit einem Plus von 1,82 Prozent die Nase vorn. Für Gesprächsstoff sorgte der starke Anstieg des Kupferpreises zum Wochenauftakt. Marktbeobachter verwiesen als Antrieb unter anderem auf einen drohenden Streik von Arbeitern in einer Mine in Chile, einem der weltweit führenden Produzenten von Kupfer. "Es sind im Wesentlichen Angebotssorgen, die den Preis weiter in die Höhe treiben und den Anstieg zuletzt sogar beschleunigt haben", schrieb Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank.
In Paris ragten die Anteilsscheine von Ubisoft negativ heraus. Nach Vorwürfen von unangemessenem Verhalten müssen mehrere Führungskräfte bei dem Spiele-Entwickler ihren Hut nehmen. Die Veränderungen in der Führungsetage sollen zu einer "Verbesserung der Unternehmenskultur" führen. Das Analysehaus Jefferies und die Bank Societe Generale strichen jeweils ihre Kaufempfehlungen für die Aktien.
Für die Papiere von Akzo Nobel ging es in Amsterdam um gut vier Prozent nach oben. Der Chemiekonzern hatte im zweiten Quartal beim Umsatz besser abgeschnitten als von Analysten erwartet.
In Zürich gingen die Anteilsscheine der Zur Rose Group wieder auf Rekordjagd und zogen um fast fünf Prozent an. Der Markt habe das volle Wachstumspotenzial der Onlineapotheke noch nicht realisiert, schrieb der Experte Alexander Thiel von Jefferies./la/stk
Quelle: dpa-Afx