PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag weiter zugelegt. Die Gewinnmitnahmen bei US-Technologiewerten wirkten sich lediglich auf die entsprechenden europäischen Titel aus, die schwächelten. Daneben besannen sich Marktteilnehmer auf positive Aspekte. "Da gibt es die nachlassende Inflation, die Zinssenkungshoffnungen und anziehenden Exporte Chinas", zählte Marktexperte Andreas Lipkow auf. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Die Verluste der US-Technologiewerte sollten nach Ansicht von Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets nicht über die eigentlich positive Entwicklung in Übersee hinwegtäuschen. "Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September ist nach den überraschend schwachen Inflationsdaten von 70 auf 86 Prozent gestiegen", betonte Stanzel. "Anleger reagierten darauf mit einer Rotation raus aus den hoch bewerteten Technologieaktien und rein in klein- und mittelgroße Unternehmen, die in besonderem Maße von fallenden Zinsen profitieren könnten." Wenn die US-Notenbank an der Zinsschraube drehe, bekomme zudem die Europäische Zentralbank den nötigen Spielraum, schneller zu handeln.
Stärkster Sektor waren die Ölwerte. Sie profitierten von den weiter gestiegenen Ölpreisen. "Auf kurze Sicht könnte die Nachfrage mit der beginnenden Sommerreisesaison weiter zulegen", merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank an. Mit einem dauerhaften Preisauftrieb rechnet er jedoch nicht. "Die Internationale Energieagentur erwartet einen zähen Nachfragezuwachs in China sowohl für 2024 als auch für 2025", so Stephan.
Telekomwerte profitierten von den Gewinnen der Aktien von Ericsson
Ansonsten schwächelten defensive Sektoren wie Versorger und Nahrungsmittel aber. Ausnahme waren Enel
Dagegen entwickelten sich Diageo
Quelle: dpa-Afx