PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch nach einem freundlichen Handelsstart deutlich zugelegt. Damit folgten sie der freundlichen Entwicklung an den US-Handelsplätzen - vor allem die technologielastige Nasdaq-Börse eilt von Rekord zu Rekord. Außerdem hoffen die Anleger auf positive Nachrichten von der US-Wirtschaft. Am Nachmittag steht der monatliche Bericht des Arbeitsmarktdienstleisters ADP zur Beschäftigungsentwicklung in der Privatwirtschaft an, am Freitag folgt der viel beachtete Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.
Der EuroStoxx 50 legte am Mittag um 2,30 Prozent auf 3352,89 Punkte zu. Damit machte der Eurozonen-Leitindex zumindest die Schwäche der vergangenen Tage wieder wett. Für den französischen Cac 40 ging es am Mittwoch um 2,35 Prozent auf 5054,18 Punkte hoch und der britische FTSE 100 gewann 1,73 Prozent auf 5963,74 Zähler.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 schafften es alle Sektorindizes in positives Terrain. Am besten schlug sich das Börsenbarometer der Chemieunternehmen mit einem Plus von knapp drei Prozent. Auch der Index der ebenfalls stark konjunkturabhängigen Industriegüterhersteller und dienstleister zählte mit einem Kursanstieg von fast zweieinhalb Prozent zu den Favoriten. Für den Technologiefirmen-Index ging es im Kielwasser der starken Nasdaq um zweieinhalb Prozent hoch - er verfehlte nur hauchdünn eine neue Rekordmarke. Am schwächsten präsentierte sich der Bankenindex mit einem Miniplus von knapp einem halben Prozent.
Europäische Unternehmensnachrichten waren zur Wochenmitte dünn gesät. Bei Pernod Ricard konnten sich die Anleger dank starker Zahlen über einen rund dreiprozentigen Kurssprung freuen. Der vor der Aufnahme in den EuroStoxx 50 stehende Spirituosenhersteller litt im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht so stark unter der Corona-Pandemie wie zunächst vom Management befürchtet. Er konnte trotz eines strapaziösen Schlussquartals die Belastungen durch Sparmaßnahmen abfedern. Analysten bewerteten die Zahlen überwiegend als positive Überraschung, bemängelten aber die unklaren Zukunftsaussichten.
An der Mailänder Börse schossen die Anteilsscheine des Infrastrukturkonzerns Atlantia um 15 Prozent hoch. Ihnen half ein Medienbericht, wonach die Familie Benetton , die als Großaktionär hinter der Luxemburger Holdinggesellschaft Sintonia steht, in Gesprächen einen Streit mit dem italienischen Staat beizulegen versucht./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx