PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag wieder zugelegt und damit die verhaltene Tendenz der vergangenen Tage überwunden. Der EuroStoxx 50
"Die Tiefschläge der letzten Handelstage werden gut weggesteckt", stellte Markexperte Andreas Lipkow fest. Hilfreich seien etwa fallende Preise bei Öl. Allerdings bleibe abzuwarten, welche Rolle der kleine Verfallstag, an dem Optionen und Futures am Terminmarkt auslaufen, für die Kursfindung spielt. "Was zu einem länger anhaltenden Aufschwung fehlt, ist eine fundamentale Begründung, etwa ein Ausblick auf steigende Unternehmensgewinne", so Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka Bank. "Es kristallisiert sich heraus, dass die Gewinnerwartungen der Analysten für 2023 noch deutlich zu optimistisch angesetzt sind."
Von der Vorsicht der Marktteilnehmer trotz steigender Kurse zeugt aus Sicht von Lipkow auch die defensive Positionierung. So standen die Versorger an der Spitze der Einzelsektoren. Werte aus dem Segment waren gesucht. Erleichterung über fixierte Übergewinnsteuern für Produzenten Erneuerbarer Energie in Großbritannien sorgte hier für steigende Kurse. In London legten die Papiere von Centrica
Dagegen verzeichneten die zinssensiblen Immobilienwerte nur leichte Gewinne. Sogar deutlich nach unten ging es mit Unibail-Rodamco-Westfield
Am Ende des Feldes lag mit den Technologiewerten eine ebenfalls vom Zinsumfeld abhängige Branche. Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, hatte am Vortag gesagt, dass die US-Leitzinsen mindestens auf 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht werden müssten, und damit die zuletzt aufgekeimten Hoffnungen auf eine weniger strikte US-Geldpolitik gedämpft. Dies hatte auch US-Technologiewerte belastet. Eine Abstufung der SAP
Quelle: dpa-Afx