PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag wieder nach unten gedreht und kräftige Verluste erlitten. Die verschärften Sanktionen gegen Russland und die wirtschaftlichen Folgen ließen den EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
"Nach Russlands Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen fliehen Anleger aus Risikopapieren", beschrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets, die Stimmung an den Märkten. Die konjunkturellen Auswirkungen der Sanktionen unterlassen unterdessen Fragezeichen und sorgen so für große Unsicherheit. "Die Marktteilnehmer versuchen auszuloten, welche Folgen die avisierten Sanktionen gegen Russland für die europäischen Unternehmen haben könnten", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. "Es ist bei vielen Investoren eine absolute Ratlosigkeit zu sehen."
Auch die Konsequenzen für Geldpolitik sind noch unklar. "Die indirekten Folgen auf die weitere Inflationsentwicklung durch die stark angestiegenen Energieträgerpreise und die weitere Zins- und Geldpolitik von FED, EZB und Co. sind kaum übersehbar", so Lipkow. Es sei daher mit weiterhin starken Schwankungen zu rechnen.
Der Bankensektor litt unter dem Ausschluss vieler russischen Banken aus dem Swift-Zahlungssystem. Diese Finanzinstitute könnten ihre Verbindlichkeiten gegenüber ihren europäischen Gläubigern nicht mehr begleichen, erklärte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Die absoluten höchsten Forderungen hätten französische, italienische und österreichische Banken. Dabei treffe es den österreichischen Finanzsektor am stärksten. Die Papiere der österreichischen Raiffeisen Bank International
Wegen der konjunkturellen Unwägbarkeiten und der gestiegenen Energiepreise standen auch zyklische Sektoren wie die Autowerte unter Druck. Besser hielten sich dagegen defensive Branchen, allen voran die Versorger. So stieg die Aktie des Schwergewichts Iberdrola
Ölwerte tendierten dagegen trotz des Ölpreisanstiegs schwächer. Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts BP
Quelle: dpa-Afx