PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Ein drohender Zusammenbruch des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat am Montag auch Europas wichtigste Aktienmärkte deutlich ins Minus gezogen. Der EuroStoxx 50
Evergrande hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar (256 Mrd Euro) angehäuft. Der angeschlagene Konzern muss frisches Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Die Probleme haben sich laut Beobachtern für Evergrande in den letzten Monaten verschärft, weil Peking strengere Regeln für den hoch verschuldeten Immobiliensektor des Landes durchsetzt.
"Die Angst vor einer nächsten Immobilienkrise ist zurzeit groß", konstatierte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG. Die chinesische Regierung scheine nicht bereit zu sein, Evergrande zu helfen. "Die Sorge ist nun, dass weitere Konzerne aus diesem Sektor in die Tiefe gerissen werden und sich daraus möglicherweise eine neue Immobilienkrise entwickelt. Erinnerungen an die Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Jahr 2008 werden wach." Henke verwies damit auf die aus dem Lehman-Debakel resultierende weltweite Finanzmarktkrise.
Aus Branchensicht standen Rohstoffwerte, deren europäischer Branchenindex Stoxx Europe 600 Basic Resources
Schlusslicht in dem Auswahlindex waren die Aktien von Prudential
Gegen den schwachen Markttrend stiegen die Anteilsscheine von Astrazeneca
Quelle: dpa-Afx