PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag im Sog der Wall Street deutlich verloren. So dramatisch wie in den USA fielen die Verluste zwar nicht aus. Allerdings hatten die europäischen Börsen mit den Verlusten am Vortag nach einer starken Eröffnung einen Teil der Entwicklung bereits vorweggenommen. Der EuroStoxx 50
Die Erholungsansätze am Vortag entpuppten sich damit als vergeblich. Carsten Mumm, Chefvolkswirt der Privatbank Donner & Reuschel, begründete die anhaltende Schwäche mit den schwierigen Rahmenbedingungen. "Die aktuelle Situation ist geprägt von einer außergewöhnlichen Fülle an erheblichen Belastungsfaktoren für die globale Konjunktur und für die Kapitalmärkte", stellte Mumm fest. Lockdown in China, Ukraine-Krieg, Inflationsgefahren und steigende Zinsen hätten "schon in den letzten Wochen zu deutlichen Revisionen von Wachstumserwartungen geführt."
Damit dürften sich die starken Schwankungen der vergangenen Tage an den Börsen fortsetzen. "Es bleibt holprig: eine typische Gemengelage für hohe Volatilität", prognostizierte Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Einzelne positive Meldungen könnten dabei in dem negativen Umfeld immer wieder für Gegenbewegungen sorgen.
Das Hin und Her der vergangenen Tage setzte sich auch bei den Einzelsektoren fort. Die am Vortag noch gesuchten Technologiewerte waren nun die größten Verlierer. Da halfen auch ordentliche Zahlen von Amadeus IT
Der Bankensektor hielt sich zwar besser als der Gesamtmarkt, doch enttäuschten hier ING
Noch schlimmer erwischte es International Airlines Group
Unter Druck standen auch JCDecaux
Quelle: dpa-Afx