PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Sorge vor steigenden Anleihezinsen ist zurück und hat am Donnerstag Europas Aktienmärkte belastet. Allerdings fielen die Verluste etwas geringer aus als an den Handelsplätzen aus Übersee. Vor allem an der US-Technologiebörse Nasdaq und an den wichtigsten asiatischen Märkten war es zuletzt steil bergab gegangen. Höhere Zinsen für die als sicher geltenden Anleihen schmälern die Attraktivität von Aktien als Wertanlage.
Der EuroStoxx 50 sank gegen Mittag um 0,73 Prozent auf 3685,57 Punkte. Der französische Cac 40 verlor 0,41 Prozent auf 5806,13 Punkte. Der britische FTSE 100 büßte deutlichere 1,11 Prozent auf 6601,18 Zähler ein, nachdem er sich am Vortag noch vergleichsweise gut geschlagen hatte. Er litt auch unter den deutlichen Verlusten der schwer gewichteten, konjunktursensiblen Rohstoffwerte.
Im europäischen Branchenvergleich büßten die Rohstofftitel am meisten ein: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 sackte um viereinhalb Prozent ab. Der Index der Technologiewerte litt mit minus drei Prozent unter der negativen Vorgabe von der Nasdaq. Dagegen hatten die Papiere der als krisenresistent geltenden Energieversorger die Nase vorn: Ihr Index stieg um 0,6 Prozent.
Vivendi -Aktien büßten trotz der von Analysten gelobten Jahreszahlen über zweieinhalb Prozent ein. Damit setzten sie ihren seit Wochen währenden Abwärtstrend fort. Mitte Februar hatten die Titel des Medienkonzerns noch den höchsten Stand seit dem Jahr 2007 erreicht nachdem der Konzern die Börsenpläne für seine Musiksparte UMG konkretisiert hatte. Vivendi konnte 2020 zwar den Umsatz und den operativen Gewinn (Ebitda) steigern. Allerdings verlangsamte sich das Wachstum im Vergleich zum vorangegangenen Jahr deutlich. Zudem gab die Unternehmensführung keinen Ausblick auf das laufende Jahr.
Bei Aviva konnten sich die Anleger hingegen über ein Kursplus von fast zwei Prozent freuen. Der britische Versicherer verkauft sein Italien-Geschäft an den deutschen Allianz-Konzern und den französischen Konkurrenten CNP Assurances . Er legte zudem Zahlen für das vergangene Jahr vor./gl/mis
Quelle: dpa-Afx