PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der jüngste Erholungskurs an Europas Börsen ist am Montag bereits wieder Makulatur. Konjunktur-, Inflations- und Zinssorgen holten die Anleger zum Start in die neue Börsenwoche wieder ein. Überschattet wurde der Handel dabei von neuen Corona-Meldungen aus China und dem Stopp der russischen Gaspipeline Nords Stream 1 im Zuge von Wartungsarbeiten. Noch ist nicht klar, ob Russland nach den planmäßigen etwa zehntägigen Arbeiten den Hahn wieder aufdreht, was die Sorgen hinsichtlich der Energieversorgung Europas verstärkte.
Nach einem Minus von in der Spitze rund 1,8 Prozent konnte der europäische Leitindex EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Die unsicheren Aussichten sorgten weiter für starke Schwankungen an den Aktienmärkten, konstatierte Susannah Streeter von der Investmentgesellschaft Hargreaves Landsdown. Die Sorgen über die steigende Inflation und die weltweite Konjunkturabschwächung nähmen wechselweise ab und zu, während die Befürchtungen über die Covid-Krise wieder auflebten, schrieb die Analystin.
In China etwa wird befürchtet, dass die anziehenden Neuinfektionen und der von den Behörden als besorgniserregend eingestufte Fund einer weiteren Sublinie des Omikron-Virus zu neuen Corona-Beschränkungen führen könnte.
Nach dem robust ausgefallen Arbeitsmarktbericht in den USA richten sich die Blicke der Investoren nun auf die dort in dieser Woche anstehenden Inflationsdaten. Auch von der Teuerung in Europa wird erwartet, dass sie hoch bleibt. Nach der Interpretation der Börsen dürfte dies den weltweiten Notenbanken Grund genug für weitere Zinsanhebungen geben - dabei treibt die Sorge um deren womöglich konjunkturdämpfende Wirkung die Anleger gleichzeitig um.
"Die Nerven liegen auch deshalb blank, weil in dieser Woche die Gewinnsaison beginnt und die multinationalen US-Unternehmen darüber informieren werden, wie sich die nachlassende Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen und die steigenden Kosten auf das Ergebnis auswirken könnten", so Analystin Streeter.
An Europas schwachen Börsen hielten sich im internationalen Branchenvergleich am Montag die Versorgere noch am besten. Nach zuletzt starken Kursschwankungen lag der Sektor mit einem moderaten Plus von 0,2 Prozent vorn, auch Pharmawerte gehörten zu den wenigen positiven Ausreißern. Die übrigen Sektoren verbuchten Verluste mit bis zu 1,8 Prozent für die Rohstoffwerte.
Unter den Einzelwerten standen Aktien der finnischen Uniper
In Frankreich knüpften EDF
Auf geteilte Begeisterung traf unterdessen die geplante Übernahme des italienischen Autobahn-Raststättenbetreibers Autogrill
Quelle: dpa-Afx