PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Beflügelt von einer vorerst unveränderten US-Geldpolitik haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag ihren Erholungskurs fortgesetzt. Die US-Notenbank Fed habe eine weitere Lektion darin erteilt, "wie man die Märkte sanft massiert, damit sie akzeptieren, dass eine Straffung bevorsteht", kommentierte Analyst Neil Wilson von Markets.com.
Der EuroStoxx 50
Die Federal Reserve bereitet sich weiterhin darauf vor, ihre Corona-Konjunkturmaßnahmen zurückzuschrauben. Bei der nächsten Sitzung Anfang November könne eine Drosselung der milliardenschweren Wertpapierkäufe beschlossen werden, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch. Zugleich deuten neue Prognosen auf eine Zinserhöhung im kommenden Jahr hin. Aktuell hält die Federal Reserve noch an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest: Der Leitzins bleibt unverändert niedrig und auch die Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar pro Monat werden fortgesetzt.
Seit Powells Ankündigung im August warteten die Marktteilnehmer auf einen konkreten Fahrplan für die geplante Reduzierung der Anleihekäufe, bemerkte Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank. Dieser Wunsch sei auf der Sitzujng vom Mittwoch nicht erfüllt worden. "Somit ist letztlich nur klar, was schon vorher bekannt war: Die Anleihekäufe werden irgendwann reduziert, aber man weiß nicht wann und mit welcher Geschwindigkeit. Vor der November-Sitzung der Fed sind keine weiteren Informationen zu erwarten", so Henseler.
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Die Papiere des französischen Impfstoff-Forschers Valneva stiegen um weitere 8,7 Prozent und bauten ihre Erholung seit Dienstag auf nun fast 32 Prozent aus. Börsianer verwiesen zur Begründung auf den 26-prozentigen Kurssprung der Dynavax-Aktien am Vortag im US-Handel. Dynavax ist bei Corona-Impfstoffen Forschungspartner von Valneva, aber auch von Clover Biopharmaceuticals. Clover hatte positive Studiendaten zu einem Corona-Impfstoffkandidaten vorgelegt. Vor zehn Tagen waren die Valneva-Titel um mehr als 40 Prozent eingebrochen, nachdem die britische Regierung einen Liefervertrag für den in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff der Franzosen storniert hatte./edh/men
Quelle: dpa-Afx