PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ist am Donnerstag auf Erholungskurs geblieben. Nachdem zu Wochenanfang noch Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Kursrally das Bild geprägt hatten, sind die Anleger zuletzt wieder etwas mutiger geworden. Gute Laune verbreiteten einige robuste Geschäftszahlen von Unternehmen; Sorgen bezüglich der steigenden Corona-Infektionszahlen in Asien hingegen gerieten in den Hintergrund.
Der EuroStoxx baute seine Vortagesgewinne aus und stieg um 0,74 Prozent auf 4005,66 Punkte. Der Pariser Cac 40 gewann 0,82 Prozent auf 6261,71 Punkte und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,14 Prozent auf 6904,67 Punkte vor.
Die Anleger blickten derweil gespannt nach Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird an diesem Donnerstag ihre lockere Geldpolitik voraussichtlich bestätigen. Angesichts der Beruhigung an den Anleihemärkten dürfte die EZB laut Ökonomen im Rahmen ihrer Zinssitzung auf weitergehende Maßnahmen verzichten. In der zuletzt gestiegene Inflation sieht die Notenbank nur ein vorübergehendes Phänomen.
Im EuroStoxx stiegen die Aktien von Pernod Ricard um fast zwei Prozent. Die Geschäfte des französischen Whisky- und Wodka-Herstellers erholen sich dank der Nachfrage in den USA und China.
An der Indexspitze erklommen die Papiere von ASML ein Rekordhoch und zogen zuletzt um rund drei Prozent an. Nachdem der Chipindustrie-Ausrüster am Vortag wegen der weltweite Knappheit bei Halbleitern von einem starken Jahresauftakt berichtet hatte, erhöhten die Analysten nun reihenweise ihre Kursziele.
In Stockholm freuten sich die Aktionäre von Volvo über ein Plus von drei Prozent. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller profitierte im ersten Quartal von der anhaltenden Markterholung.
In Zürich avancierten die Papiere von Nestle mit einem Anstieg von fast vier Prozent zum Spitzenreiter im Leitindex SMI . Kunden des Lebensmittelkonzerns griffen zum Jahresauftakt vor allem bei Kaffee, Milchprodukten und der Tierfuttermarke Purina zu. Das zeigte Wirkung: So stark wie im vergangenen Quartal ist der Nestle-Umsatz schon seit langem nicht mehr gewachsen.
Die Anleger der Credit Suisse aber wurden kalt geduscht und mussten Verluste von mehr als sechs Prozent hinnehmen. Das Finanzhaus muss sich wegen der Probleme bei Lieferketten-Finanzierungsfonds frisches Kapital besorgen. Zudem rechnet die Schweizer Großbank wegen des Ausfalls des Hedgefonds Archegos im zweiten Quartal mit einer weiteren Belastung./la/stk
Quelle: dpa-Afx