PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Freitag zugelegt und damit an den zaghaften Stabilisierungsversuch vom späteren Donnerstag angeknüpft. Zur Stütze wurde am Freitag ein Versuch Chinas, mit einem niedrigeren Referenzzinssatz für Immobilienkredit die Wirtschaft anzukurbeln. Der EuroStoxx 50
Nicht ganz so stark ging es in Paris nach oben. Der Leitindex Cac 40
Die Vorgaben aus Fernost überlagerten die mäßige Entwicklung der Wall Street. "Hilfreich sind für den europäischen Handel die Vorgaben aus dem asiatischen und insbesondere dem chinesischen Handel", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. Die Maßnahme der chinesischen Zentralbank zur Stützung des angeschlagenen Immobiliensektors sei in Anbetracht der hohen Inflationsdynamik ein sehr interessanter Schritt.
Die aktuelle Stabilisierung sollte aber nicht als Vorbote einer Trendwende verstanden werden. "Angesichts der Fülle der aktuellen Herausforderungen erscheint eine schnelle Aufhellung der Großwetterlage unwahrscheinlich", warnte Chefstratege Bernd Hartmann von der VP Bank. "Anleger sollten deshalb nicht davon ausgehen, dass eine schnelle Wende einsetzt." Gegenbewegungen seien zwar stets möglich, aber die "Phase anhaltender Unsicherheit und Orientierungssuche" dürfte zunächst anhalten.
Der Rückenwind aus China stützte zyklischen Branchen, allen voran den Autosektor. Dabei profitierten Aktien von Mercedes
Auch Rohstoffwerte waren gefragt. Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies auf die "kräftige Preiserholung bei Gold, Silber und Platin". Dazu trage der schwächere Dollar bei. Zudem sei nach der jüngsten Schwächephase eine Erholung überfällig gewesen. Auch die Preise für Industriemetalle seien wieder merklich angezogen. Rio Tinto
Am Ende des Feldes lag dagegen der Sektor der privaten Konsumwerte. Die hier versammelten Luxusgüteraktien litten unter dem Einbruch von Richemont
Unter den kleineren europäischen Werten fielen die Aktien des dänisch-deutschen Unternehmens Bavarian Nordic
Quelle: dpa-Afx