PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Mittwoch einen neuen Stabilisierungsversuch nach dem schwachen Wochenauftakt gewagt. Als Kursstütze sah Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK die Vortagsgewinne an den US-Märkten und insbesondere an der Technologiebörse Nasdaq.
Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 1,80 Prozent auf 3221,16 Punkte. Der französische Cac 40 stieg zuletzt um 1,95 Prozent auf 4865,81 Punkte und der britische FTSE 100 rückte um 2,46 Prozent auf 5972,94 Punkte vor.
Im europäischen Branchenvergleich gab es diesmal nur Gewinner. Die Nase vorn hatten die zuletzt gebeutelten Titel der Reise- und Freizeitindustrie, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 mehr als drei Prozent gewann. Am Ende des Branchentableaus reichte es beim Index der Immobilienunternehmen nur für ein Plus von 0,18 Prozent.
Die Aktien von AMS verteuerten sich um gut dreieinhalb Prozent, nachdem der österreichische Sensorspezialist mit dem übernommenen Lichtkonzern Osram einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen hatte. Da die Österreicher den noch verbliebenen Osram-Aktionären überraschend hohe Ausgleichszahlungen angeboten hatten, schnellten die Osram-Aktien um knapp 15 Prozent in die Höhe.
Dass der Weg für einen Einstieg des Staates bei Tui bald frei sein dürfte, ließ die in London gelisteten Anteilsscheine des Reiseveranstalters um über dreieinhalb Prozent steigen. Ob die Hilfen ausreichen, Tui über die Corona-Durststrecke im Winter zu retten, ist aber noch nicht ausgemacht. Besitzer einer Anleihe haben zugestimmt, dass sich das Unternehmen stärker verschulden darf. In Kürze erwarten Beobachter nun eine öffentliche Beteiligung an dem Touristikanbieter, ähnlich wie dies wegen des Nachfrageeinbruchs schon bei der Lufthansa umgesetzt wurde. Der finanzielle Druck auf Tui bliebe aber auch so wohl beträchtlich. Zudem wird weiter eine Kapitalerhöhung diskutiert.
Derweil schafften Novartis -Aktien nur ein knappes Plus. Hier bremste, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA von dem Pharmakonzern weitere Daten zum Einsatz der Gentherapie Zolgensma (AVXS-101) bei älteren Patienten mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) fordert./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx