PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen wieder nachgegeben. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Die anfänglichen Gewinne seien - wie schon in den vergangenen Tagen - von dünnen Umsätzen begleitet gewesen, beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect das Handelsgeschehen. Daher habe der Anstieg auf tönernen Füßen gestanden. Die beiden Unsicherheitsfaktoren Ukraine-Krise und Inflation sprächen derzeit gegen allzu große Euphorie. Die stärker als erwartet gestiegenen britischen Verbraucherpreise wertete Lipkow als erneutes Indiz für die Inflationsproblematik. "Das Inflationsgespenst könnte sich langsam in ein potentielles Inflationsmonster verwandeln", so der Marktexperte.
In diesem Kontext gibt es auch Fragezeichen für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Wegen "einer sich immer schneller drehenden Sanktionsspirale mit einer fast völligen Isolation Russlands vom Westen hat das Risiko einer Rezession das vorherige Boom-Szenario in nur wenigen Wochen abgelöst", gab Marktanalyst Jochen Stanzel vom Broker CMC Markets zu bedenken.
Die Entwicklung der einzelnen Sektoren spiegelte das verstärkte Risikobewusstsein wider. An der Spitze der Einzelsektoren standen die Ölwerte. Die Ölpreise waren am Mittwochmorgen wieder leicht gestiegen. Auch der Rohstoffsektor hielt sich gegen den Gesamtmarkt im Plus. Beide Sektoren hatten in den vergangenen Wochen meist dann zugelegt, wenn sich die Lage an den Börsen eintrübte.
Chemiewerte profitierten unterdessen von den Gewinnen des Schwergewichts Air Liquide
Dagegen litten Reckitt
Am Ende des Feldes lagen zinssensible Sektoren wie die Immobilienwerte. Die Volkswirte der Helaba verwiesen auf ungünstige Signale aus den USA: "Bereits am Montag hatten die als hawkish eingestuften Kommentare von Fed-Chef Powell für Abgabedruck gesorgt und gestrige Fed-Redebeiträge haben dies untermauert: Die Fed ist besorgt wegen der hohen Inflation und bereit, den Zinserhöhungszyklus deutlich zu beschleunigen."/mf/eas
Quelle: dpa-Afx