PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den Börsen in Europa ist am Mittwoch eher Stillstand angesagt. Mangels neuer Impulse bewegte sich der EuroStoxx 50 kaum von der Marke von 4100 Punkten weg. Ein Stück weit über dieser hatte der Leitindex der Eurozone am Vortag zwischenzeitlich das nächste Hoch seit 2008 markiert. Nun aber lag er am Vormittag bei 4093,04 Punkten, dies war ein knappes Minus von 0,07 Prozent.

Mit dem erneut wenig bewegten Handel nimmt laut Marktbeobachter Neil Wilson von Markets.com eine bis dato relativ ruhige Börsenwoche ihren Lauf. "Jeder wartet auf neue Signale, was die Inflation betrifft", so der Experte. Am Donnerstag werden vielsagende Verbraucherpreisdaten aus den USA erwartet. Ein hoher Anstieg der Erzeugerpreise in China habe die Anleger aber nicht groß beunruhigt, ergänzte Hewson. Die Kennziffer aus Fernost sei eigentlich ein guter Frühindikator für einen globalen Anstieg des Preisniveaus.

Mit Blick auf die Länderbörsen sah es in Paris relativ gut aus, der Cac 40 stieg dort um zuletzt 0,09 Prozent auf 6557,17 Punkte. Klarere Verluste gab es derweil in London, wo der FTSE 100 um gut ein halbes Prozent auf 7061,69 Zähler fiel. Belastet wurde er von den zahlreich enthaltenen Rohstoffwerten . Deren Teilindex Stoxx Europe 600 Basic Resources war am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,2 Prozent das Schlusslicht in der gesamteuropäischen Branchenwertung.

Deutlich besser sah es für Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor aus, dessen Teilindex um 0,8 Prozent stieg. Weiter ermutigend war dort die Nachricht, dass die USA ihre Reisewarnung für Dutzende Länder lockern, darunter auch für Deutschland. Vor allem jene Fluggesellschaften, die im Transatlantik-Verkehr eine Rolle spielen, profitierten davon: Air France-KLM , Lufthansa und IAG legten jeweils etwa 2,7 Prozent zu.

Von der Hoffnung, dass der internationale Reiseverkehr wieder auf Touren kommt, profitierten zum Beispiel auch Luxusgüterwerte, weil teure Produkte auch gerne zollbefreit auf Reisen gekauft werden. Die Papiere von LVMH , Kering , Hérmes und Richemont zum Beispiel bewegten sich in dem zögerlichen Marktumfeld zwischen 0,5 und 0,8 Prozent im Plus.

Bei Inditex verlief der Morgen holprig: Der Textilkonzern sieht sich derzeit von den ausklingenden Lockdowns beflügelt und berichtete im ersten Quartal von einem deutlichen Umsatzanstieg. Nach festem Start drehten die Papiere aber ins Minus, zuletzt wurden sie mit einem Abschlag von zwei Prozent sogar zum Schlusslicht im EuroStoxx. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs im frühen Handel ein Hoch seit 2017 erreicht hatte./tih/fba

Quelle: dpa-Afx