PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag wieder zugelegt. Mit den Vorgaben der Wall Street und der asiatischen Finanzmärkte im Rücken stieg der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
"Das pessimistische Sentiment hat bei den aktuellen Kursniveaus bereits sehr viel eingepreist und selbst ein potenzielles Rezessionsszenario kann nun nicht mehr schocken", begründete Marktexperte Andreas Lipkow die Entwicklung. Hinzu kamen die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Powell. "Die Fed rudert wieder etwas zurück und hat verbal etwas den Fuß vom Gaspedal genommen", so Lipkow. An den Märkten wird derzeit spekuliert, eine Eintrübung der Konjunktur könnte die US-Währungshüter dazu bringen, ihren Zinserhöhungskurs schneller als erwartet zu beenden.
Enttäuschende Konjunkturdaten wie das deutsche Ifo-Geschäftsklima belasteten daher nicht. Im Monatsvergleich kühlte sich der Index um 0,7 Punkte auf 92,3 Zähler ab. Analysten hatten zwar mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur mit einer leichten auf 92,8 Punkte. Die schwachen Zahlen haben zudem auch positive Effekte. "Bei den längerfristigen Zinserwartungen könnte es eine Korrektur geben, die gestern bereits nach den enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes eingesetzt hat", merkte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba an.
Zu den Gewinnern gehörten die Technologiewerte. Starke Vorgaben aus den USA ließen den volatilen Sektor steigen. Das Schwergewicht ASML
Ansonsten dominierte aber Vorsicht. Gefragt waren defensive Werte, wie sich am Anstieg von Nahrungsmittel- und Pharmatitel ablesen lässt. Im Chemiesektor bevorzugten Käufer weniger zyklische Werte wie die den Industriegaseproduzenten Air Liquide
Am Ende des Feldes lagen die Einzelhandelswerte. Für den Rücksetzer war der Onlinehändeler Zalando
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Zurich
Quelle: dpa-Afx