PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die sich zuspitzende Gaskrise in Europa hat zu Wochenbeginn für schlechte Stimmung bei Anlegern gesorgt. Nach einer schwachen Vorwoche rutschten die wichtigsten Börsenbarometer deutlich ins Minus, nachdem Russland seine Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nicht wieder aufgenommen hat. Besonders schwer traf das den industrielastigen deutschen Aktienmarkt.
Der EuroStoxx 50
"Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Preis für europäisches Gas sei am Morgen bereits sprunghaft angestiegen. Weitere Verwerfungen an den Energiebörsen seien möglich.
Russland hat den Gashahn zugedreht, und angesichts der Sanktionen gegen Moskau dürfte sich daran vorerst wenig ändern, wie Christian Henke schreibt. Dem Analysten von IG Markets zufolge sind die Gasspeicher hierzulande zwar gut gefüllt. "Allerdings stellt sich die Frage, vor allem wenn im Winter der Gasverbrauch deutlich steigt, wie diese gefüllt werden sollen und ob es ausreichende Alternative geben wird."
Impulse aus den USA sind wegen eines Feiertages am Montag nicht zu erwarten.
Mit am stärksten litten zu Beginn der Handelswoche die Papiere europäischer Autobauer. Mercedes-Benz
Empfindlich traf der Gaslieferstopp auch die Chemiebranche. Der Stoxx Europe 600 Chemicals
Zu den Profiteuren der Gaskrise zählen einmal mehr die europäischen Ölkonzerne. Totalenergies
Quelle: dpa-Afx